Jugendbasketball Bundesliga - Metropol Baskets Ruhr gewinnen Verlängerungs-Krimi

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Das war nichts für schwache Nerven! Eine fünfminütige Verlängerung musste her, damit in der Jugend-Basketball- Bundesliga (JBBL) in der Partie zwischen der Baskets Akademie Rasta/UBC Vechta/Münster und den Metropol Baskets Ruhr ein Sieger gefunden war. Am Ende jubelten die Gäste aus dem Ruhrgebiet, das Kooperationsteam des ETB SW Essen / Citybasket Recklinghausen gewann in Münster mit 85:80 (70:70; 37:36).

 

Doch das Resultat könnte von der Spielleitung der JBBL noch auf 84:80 korrigiert werden, denn ein Freiwurf-Treffer des Esseners Luis Führer in der Verlängerung war vom Kampfgericht in Münster als „verworfen“ notiert worden, obwohl der Freiwurf zum 82:78 im Korb gelandet war und auch von den Scoutern korrekt notiert wurde – nicht aber auf dem amtlichen Spielbericht.

Doch das war letztlich nur eine Randerscheinung eines packenden Duells zweiter U16-Teams auf Augenhöhe. Beide Mannschaften, die punktgleich in dieses Duell um Platz drei der Nordwest-Gruppe gegangen waren, waren nahezu die gesamte Distanz gleichauf. Die Viertelergebnisse 18:19, 18:18, 18:16 und 16:17 verdeutlichen das eindrucksvoll. 16 Mal stand es unentschieden, 15 Mal wechselte die Führung. In der Overtime führten die Gastgeber dann schon 73:70, 75:72 und 77:76, um dann das Match doch noch aus der Hand zu geben. Doch in der letzten Minute machten dann der überragende Felipe Galvez Braatz mit seinem Korb zum 81:78 sowie Luis Führer und Philipp von Quenaudon an der Freiwurflinie zum 85:78 den Sack zu.

Dass es überhaupt in eine Verlängerung ging, lag an der Nervenschwäche der Metropol-Akteure. 26 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit vergab erst Galvez Braatz beim Stand von 70:68 zwei Freiwürfe. Der Toprebounder des Spiels, Metropol-Center Finn Fleute (double double mit 10 Punkten und 14 Rebounds), angelte sich offensiv den Ball, so dass 7,4 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende Metropol-Kapitän David Verhülsdonk an die Linie ging. Verhülsdonk, mit 21 Punkten erneut Topscorer seines Teams, verwarf aber ebenfalls beide Würfe, so dass Münsters Linus Grunwald mit der Sirene den 70:70-Ausgleich für Münster/Vechta markieren konnte. Die Freiwurfquote raubte auf beiden Seiten die Nerven aller Beteiligten, ganz besonders in der Crunchtime, der dramatischen Schlussphase. Zuvor hatte der starke Essener Michael Akporukevwe mit zwei Körben in der 39. Minute das 68:66 in ein 68:70 gewandelt.

Metropol-Coach Razvan Munteanu war stolz auf sein Team, das den Sieg unbedingt holen wollte und nun im Kampf um den dritten Playoff-Platz die Nase vorn hat. Die Metropols hatten acht der zwölf Spieler des Sonntag- Kaders aus dem Jungjahrgang 2000 aufgeboten. Aber am kommenden Sonntag beginnt erst die Rückrunde der Nordwest-Gruppe der JBBL, für die Metropol Baskets mit einem erneuten Auswärtsspiel in Hagen bei den Phoenix Juniors, dem Tabellenzweiten. Assistenztrainer Pit Lüschper war nach dem Match in Münster nass geschwitzt, er hatte die Metropol Baskets in den Schlussminuten zum Sieg gecoacht. Im Rückspiel am 25. Januar in Essen muss das Trainerduo aber wieder alles geben, um insbesondere die richtige Taktik gegen den Münsteraner Topspieler Tim Kosel (24 Punkte, 12 Rebounds, Effektivität 26) zu finden.

Metropol Baskets Ruhr: Felipe Galvez (16/2), Alexander Winck (5), Michael Akporukevwe (11), David Verhülsdonk (21/1), Sebastian Nowik, Niclas Hürland, Philipp von Quenaudon (2), Moritz Rieken (7), Luis Führer (7), Jason Fabek, Kilian Stahlhut (6) und Finn Fleute (10, 14 Rebounds)