Basketball - ETB Wohnbau Baskets besiegen Römerstrom Gladiators Trier mit 69:61

  • Drucken

Marco van den Berg weiß, wie man sich Freunde macht. Der Trainer der Römerstrom Gladiators Trier fand nach der 61:69-Niederlage seiner Mannschaft bei den ETB Wohnbau Baskets Essen ausschließlich lobende Worte für die Essener. Essen hat durch den vierten Heimerfolg der Saison den Druck auf die Konkurrenz im Abstiegskampf der 2. Basketball-Bundesliga ProA erhöht. Nahezu zeitgleich zum Sieg der Wohnbau Baskets haben sich die Young Pikes Baunach gegen das Team Ehingen Urspring durchgesetzt (79:65). Somit gibt es an den verbleibenden zwei Spieltagen einen Zweikampf zwischen Essen und Ehingen um den Klassenerhalt. Es werden packende Fernduelle.

 

1953 Zuschauer hatten sich zum Duell zwischen Essen und Trier in der Sporthalle „Am Hallo“ eingefunden. Und für ihr Kommen wurden sie nicht enttäuscht. Auch wenn das Spiel aus Essener Sicht nicht zwingend den Auftakt nahm, den sich die Anhänger der Wohnbau Baskets gewünscht hatten. Knapp 1:20 Minuten mussten die Essener Fans auf die ersten Punkte ihrer Mannschaft warten. Maurice Creek erlöste die Schwarz-Weißen-Anhänger schließlich. Insgesamt war es ein ungemein physischer, mitunter nervöser Auftakt. Wie nervös die Essener waren, zeigte sich in vielen Kleinigkeiten auf und abseits des Parketts. Es dauerte zwei Dreier und einen Freiwurf der Gäste aus Trier, bis Essen endlich ins Spiel fand.

 

Chris Alexander stellte beim 6:7 (5.) den Anschluss wieder her. Und Essens Verteidigungsminister Leo Vrkas sorgte mit zwei verwandelten Freiwürfen für die erste Führung der Wohnbau Baskets (8:7, 5.). Dass die Essener nach dem ersten Viertel die Nase vorn hatten, war auch ein Verdienst von Maurice Creek, der zehn seiner insgesamt 16 Zähler im ersten Viertel erzielte. Nervös starteten beide Mannschaften in die Partie. Allerdings schlichen sich auch immer wieder kleine Schwächephasen ein ins Essener Spiel. Schwächephasen, die die Gladiators nicht nutzen konnten. Auch, weil die Wohnbau Baskets zumindest konsequent verteidigten und es Trier so schwermachten, trotz gutem Passspiel, offene Würfe zu kreieren.

 

Die Gladiators schafften es auch im zweiten Viertel nicht, ihren Rhythmus zu finden, verlegten reihenweise gute Möglichkeiten. Essens Problem: Das Team von Igor Krizanovic konnte daraus nur bedingt Kapital schlagen. Zwar hatten die Wohnbau Baskets das Spiel unter Kontrolle, konnten aber nicht vorentscheidend davonziehen. Die verdiente 34:26-Führung der Essener zur Pause war schmeichelhaft für Trier. Und sollte für Essen zumindest kurzfristig im dritten Viertel auch gefährlich werden.

 

Trier kam stark aus der Halbzeitpause. Und durch die physische Gangart der Gladiators bekam Essen Probleme. Zumindest kurzfristig. Den Gästen gelang es, Druck aufzubauen. Die Wohnbau Baskets wackelten, aber fielen nicht. Im Gegenteil: Sie verteidigten die Führung mit jeder Faser. Ashton Moore (13 Punkte/6 Assists) sorgte dafür, dass die Wohnbau Baskets mit einem 50:47-Vorsprung in den letzten Durchgang gehen konnten.

 

Es war kribbelig in der Spothalle „Am Hallo“. Die Kulisse war überragend – auch, weil rund 150 mitgereiste Fans aus Trier versuchten, ihr Team nach vorne zu schreien. Eric Thompson, der sich im Duell der Büffel auf der Centerposition teuer verkaufte, erzielte die ersten fünf Zähler der Essener im vierten Viertel (55:49, 32.). Es war jetzt ein offener Schlagabtausch. Erst als Chris Alexander rund fünfeinhalb Minuten vor Schluss wieder für eine zweistellige Essener Führung sorgte (62:52, 35.) nahm der vierte Heimsieg vorsichtige Konturen an. Dennoch: Essens Anhänger zitterten weiter. Trier steckte nicht auf, konnte den Rückstand aber nicht mehr entscheidend verkürzen.

 

Durch den Erfolg gegen Trier haben die Wohnbau Baskets mit dem Team Ehingen Urspring nach Siegen gleichgezogen. Beide Mannschaften haben zwei Spieltage vor Saisonende acht Siege eingefahren – allerdings hat Ehingen den direkten Vergleich mit Essen gewonnen. Ehingen empfängt zum Abschluss zunächst die Kirchheim Knights (S0., 26. März, 17.30 Uhr) und gastiert am letzten Spieltag bei den Hamburg Towers (Sa., 1. April, 19.30 Uhr). Für die Wohnbau Baskets geht es am kommenden Samstag zu den Chemnitz 99ers, eher zum Saisonfinale die Oettinger Rockets Gotha in der Sporthalle „Am Hallo“ zu Gast sind

 

ETB Wohnbau Baskets – Römerstrom Gladiators Trier 69:61 (18:15, 16:11, 16:21, 19:14)

Die Punkte der ETB Wohnbau Baskets Essen gegen Trier: Alexander (16), Vrkas (2), Moore (13), Gebhardt, Thompson (9), Volk (2), J. Lodders (6), R. Lodders (1), Creek (16/4), Carraway (4), Tauch (DNP)

 

Stimmen zum Spiel

Marco van den Berg, Trainer Römerstrom Gladiators Trier: „Wenn der Gegner ein gutes Spiel spielt, und wir alles versucht haben, um das Spiel für uns zu entscheiden, kann ich mit einer Niederlage umgehen. Auch wenn sie mich natürlich traurig macht. Generell haben wir keinen schlechten Job gemacht, die Jungs haben gekämpft – aber Essen war besser. Deshalb: Glückwunsch an Igor und seine Mannschaft. Ich fand Essen richtig gut. Das Team hat gekämpft, um zu überleben. Ich denke, es war ein tolles, intensives Spiel.“

 

Igor Krizanovic, Trainer ETB Wohnbau Baskets: „Wir wären schlecht beraten gewesen, wenn wir das Spiel auf die leichte Schulter genommen hätten. Ich habe der Mannschaft die ganze Woche über gesagt, dass wir Trier nur über Toughness schlagen können, die Intensität konnten wir nicht über 40 Minuten halten, aber das hat sich nicht gerächt. Letztlich haben wir jetzt zwei Mal nacheinander gewonnen, das ist ein großer Erfolg für uns. Und wir haben jetzt richtig Druck auf die Konkurrenz ausüben können. Mal sehen, wie unsere Kontrahenten damit umgehen. Wir wollten in der zweiten Saisonhälfte besser spielen, als in der ersten. Und das tun wir. Mit Ausnahme des Spiels in Nürnberg hatten wir in jedem Spiel eine Siegchance, die wir leider viel zu selten genutzt haben.“