Audiobeitrag: ETB spielt gegen den VfB Homberg 2:2

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Mahmoud Najdi (links, mit Feix Strahmer) erzielte den 2:1-Führungstreffer.

Schiedlich friedlich? Nach turbulenter Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag will die ETB-Führungsriege ruhigeren Zeiten entgegen blicken. Zwei Tage später trennten sich die Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen und VfB Homberg mit einem versöhnlichen 2:2. Versöhnlich auch deshalb, weil der Unparteiische jeder Seite einen Treffer schenkte.

Patrick Torma nach dem Spiel im Gespräch mit Dirk Helmig

 

Letztendlich war das Unentschieden am Uhlenkrug auch leistungsgerecht. ETB präsentierte sich defensiv formverbessert gegenüber der 3:4-Niederlage gegen Bösinghoven am vergangenen Samstag und erkämpfte sich ein leichtes Übergewicht bei den Spielanteilen. Dafür vergaben die Gäste aus Duisburg in Halbzeit eins die besseren Einschussmöglichkeiten.

Weil die jedoch Mangelware blieben, bot sich den 238 Zuschauern lange ein zähes Vergnügen. Keiner der Kontrahenten suchte das Risiko, keiner wollte den ersten Fehler begehen. „Ich hab' schon gedacht: 'Wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel hier“, gab VfB-Übungsleiter Günter Abel nach der Partie Einblick in seine Gedankenwelt.

Aus Sicht der Gastgeber sollte sich diese Vorahnung glücklicherweise nicht bewahrheiten: Denn die Homberger erzielten in der 70. Minute den ersten Treffer. Die Hereingabe schien schon geklärt, die ETB-Abwehr war auf dem Sprung nach vorne. Chamdin Said reagierte am schnellsten und drosch das Leder schmucklos in die Maschen – wenn auch aus einer Abseitsposition heraus, darauf einigten sich die Trainer nachher. „Selbst unser Vorstand sagt, dass es Abseits war“, schmunzelte Günter Abel.

Schiedsrichter Benjamin Keck erkannte den Treffer allerdings an. Nette Randnotiz: Der Schütze war – unter den Augen seines Bruders Issam Said, Trainer des Bezirksligsten VfB Frohnhausen – erst eine Minute zuvor eingewechselt worden. Auf der Gegenseite bewies ETB-Linienchef Dirk Helmig ein ähnlich glückliches Händchen. Der Torschütze zum 1:1, Dustin Hoffmann, kam ebenfalls von der Bank, stand zum Zeitpunkt seines Treffers jedoch „bereits“ drei Minuten auf dem Platz (74.).

Vier Minuten später dann die Führung für die Platzherren: Mirac Bayram allein vor dem Tor, Homberg-Torhüter Martin Hauffe auf dem Weg nach unten, trifft erst den Ball, dann den Startelfdebütanten. Elfmeter versenkt durch Mahmoud Najdi! „Ein Geschenk, aber ausgleichende Gerechtigkeit, wenn man unser Abseitstor bedenkt“, urteilte Abel. Sein Gegenüber Dirk Helmig wollte dem nicht direkt widersprechen, fand nach der offiziellen Konferenz im ETB-Pressecontainer aber auch ein paar relativierende Worte: „Selbst in der Bundesliga werden so Strafstöße gepfiffen.“

Bleibt positiv zu vermerken: Die Moral der jungen und umgekrempelten Lackschuh-Truppe. Allerdings war sie an diesem Abend nicht gefestigt genug, um die 2:1-Führung über die Runden zu bringen. In der 82. Minute flankte der erkältungsgeschwächte Said von links, Kopfballablage auf Gianni Giorri, der aus zwei Metern einnicken durfte. Dieser Spielzug war sicherlich zu verteidigen. Andererseits: Som Essomé hatte die erneute Führung auf dem Kopf – wurde aber von Keck zurückgepfiffen. „Das wäre doch zu viel des Guten gewesen“, so Abel. In der Tat: Diesmal war es definitiv Abseits.

Patrick Torma