SGS darf weiter vom Finale träumen

  • Drucken

Der Traum vom Finale lebt weiter. Zumindest an der Ardelhütte. Denn die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen stehen nach einem verdienten 4:2-Erfolg über den 1. FC Saarbrücken erstmals seit zwei Jahren im DFB-Pokal wieder in der Runde der besten acht Teams. Ähnlich wie zuletzt Turbine Potsdam gegen die Essenerinnen, ließ nun die SGS in der Schlussphase die Zügel gewaltig schleifen. Doch bei einem Vier-Tore-Vorsprung waren die beiden späten Gegentreffer nur Ergebniskosmetik.

 

Und doch sorgten sie bei Trainer Markus Högner für eine ordentliche Verstimmung: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit den letzten 20 Minuten. Wir kriegen in Überzahl zwei Gegentore nach Standards. Das darf uns als Erstligist nicht passieren.“ Auch hätten die Chancen der SGS wenigstens für einen fünften oder sechsten Treffer ausreichen müssen. Es ist schon bemerkenswert, auf welch hohem Niveau in Schönebeck mittlerweile gemeckert wird.

Schließlich war der 1. FC Saarbrücken keine Laufkundschaft. Das zeigte sich vor allem in der ersten Hälfte. Zwar gab die SGS den Ton an, aber die Gäste standen sicher und ließen kaum Torchancen zu. Allerdings hatten sie auch Glück, dass Linda Dallmann, die im Zweikampf mit Toporski zu Fall kam, keinen Elfmeter bekam.

Viel Arbeit kam auf die SGS-Defensive nicht zu, aber wirklich sicher wirkte sie deshalb nicht. Immerhin konnte Dominique Janssen für ihre geschlagene Torfrau Lisa Weiß den Schuss von Jochum noch abblocken. Was gut funktionierte bei der SGS, war das Pressing. Immer wieder störten die Essenerinnen gleich im Spielaufbau und kamen zu schnellen Ballgewinnen. Charline Hartmann hätte nach so einem eigennütziger sein müssen, als sie völlig frei am Strafraum an den Ball kam. Stattdessen schickte sie Natalie Mann in einen Zweikampf, der für die US-Amerikanerin nach einem Schlag aufs Knie im Krankenhaus endete.

Aber nach dem ersten guten Angriff ging die SGS kurz vor der Pause doch noch in Führung: Die starke Jacqueline Klasen brach auf dem rechten Flügel durch, machte noch ein Schleifchen um die Kugel und überreichte das Präsent Geburtstagskind Sara Doorsoun, die aus kürzester Distanz nur noch einzuschieben brauchte. „Das war der Dosenöffner“, meinte Högner.

In der zweiten Hälfte schaltete die SGS dann ein, zwei Gänge hoch. Selbst die Abseitsfalle der Gäste funktionierte nicht mehr und Dallmann nagelte nach schöner Einzelleistung den Ball in den Winkel. Vier Minuten später sorgte Janssen für die Entscheidung: Zunächst fragten sich alle, warum nicht Irini Ioannidou den Freistoß schießen durfte. Schließlich hatte sie zuletzt zwei vergleichbare verwandelt. Aber Janssen kann es eben auch. Und Ioannidou durfte ja auch noch mal. Nämlich als FC-Torfrau Ehl gegen Dallmann die Notbremse auspackte und einen Strafstoß verursachte.

Besonders souverän hat die SGS die Partie nicht nach Hause gebracht. Jeweils nach einer Ecke standen die Essenerinnen Spalier, als der FCS noch etwas Ergebniskosmetik betrieb. Womöglich waren einige gedanklich schon bei der Auslosung am morgigen Dienstag.

Statistik

SGS Essen - 1. FC Saarbrücken 4:2 (1:0). SGS: Weiß – Ioannidou, Janssen, Martini, Klasen – Mann (30. Gier), Mester, Doorsoun(72. Wolf), Dierkes – Dallmann – Hartmann (72. Morina).
Tore:
1:0 Doorsoun (45.), 2:0 Dallmann (51.), 3:0 Janssen (55.), 4:0 Ioannidou (65.; FE), 4:1 Leykauf (77.), 4:2 Fellhauer (84.). Bes. Vorkom.: Rot für Ehl (65.) wegen Notbremse. Zuschauer: 572.