SGS ohne Chance gegen Triple-Sieger

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Die Welle des Erfolgs hat bei der SGS Essen vorerst ausgeschwappt. Triple-Sieger VfL Wolfsburg entführte mit einer nicht mehr als soliden Leistung die drei Punkte aus der Hafenstraße. Die Bundesliga-Fußballerinnen wehrten sich zumindest in den ersten 45 Minuten nach Kräften, doch letztlich war es eine klare Angelegenheit zu Gunsten der Gäste. Dabei hatte der VfL Glück, dass es nicht gleich nach Anpfiff die kalte Dusche gab: Nilla Fischer war der Ball im Strafraum an den Arm gesprungen. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichterin Angelika Söder aber blieb aus.

 

Es war nicht die einzige Szene, in der die Unparteiische überfordert schien. SGS-Trainer Markus Högner wollte sich im Nachhinein vielmehr mit der Leistung seiner Spielerinnen beschäftigen. Und da musste er erkennen, dass natürlich nicht alle das Niveau des Favoriten mitgehen konnten. Nach einer kurzen Anlaufzeit drückte sich die Überlegenheit der Gäste dann auch in Torchancen aus: Martina Müller verpasste zunächst im Grätschen das lange Eck und auch die Volley-Abnahme von Zsanett Jakabfi strich am Pfosten von Essen Torfrau Lisa Weiß vorbei.

Aber auch die SGS hatte die eine oder andere Offensivaktion, die aber selten zum Abschluss führte.  „Der letzte Pass hat gefehlt“, monierte Högner. Beim VfL haperte es an der Chancenverwertung. Müller vergab mit einem Pfostenschuss die nächste hochprozentige.

Aber im dritten Versuch machte es die Nationalstürmerin besser: Eine verunglückte Kopfballabwehr von Essens Dominique Janssen geriet dabei zur Vorlage. Bitter: Es schien eine Abseitsstellung vorausgegangen zu sein. „Wolfsburg hat unsere Fehler im Stile einer Klasse-Mannschaft ausgenutzt“, erkannte Högner. Und er sprach im Plural, weil nach der Pause Nadine Keßler zum 2:0 nachlegte.

„Uns hat danach der Mut gefehlt, nach vorne zu spielen, um Torchancen heraufzubeschwören“, meinte Högner. Der VfL dominierte fortan, blieb im Abschluss aber gnädig: Jakabfi und Alexandra Popp vergaben kläglich, beim Schuss von Viola Odebrecht lenkte Weiß den Ball noch an die Latte.

Aber es war eben auch ein ungleiches Duell: Auf der einen Seite der mit Nationalspielerinnen gespickte Champions-League-Sieger und auf der anderen Seite die SGS, die mit Christina Dierkes (18), Lea Schüller (16), Henrike Sahlmann (16) und Lena Ostermeier (17) vier Spielerinnen aus der eigenen Jugend aufbot.

Statistik:

SGS Essen - VfL Wolfsburg 0:2 (0:1). SGS: Weiß – Ioannidou, Martini, Janssen, Klasen – Schüller (65. Gier), Mester (83. Ostermeier), Doorsoun, Dierkes (65. Sahlmann) – Dallmann – Hartmann. Tore: 0:1 Müller (39.), 0:2 Keßler (52.). Zuschauer:1173.