RWE II holt die Krone, Vogelheim doch noch gerettet

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Marcel Schlomm trifft für RWE zum 1:0 im Wuppertal

Was für ein Finale: RWE II setzt sich am letzten Spieltag mit einem 4:1 über den ASV Wuppertal die Krone der Landesliga auf. Da konnte sich der Verfolger noch so sehr strecken – 8:0 gewann der ESC sein Heimspiel gegen Remscheid. Mannschaft, Trainer und Fans nahmen es mit Fassung. Mehr Dramatik bot der Abstiegskampf, der für Haarzopf mit dem Gang in die Bezirksliga endet. Burgaltendorf klammert sich am Strohhalm Relegation, der Vogelheimer SV, vor dem Spieltag mit den schlechtesten Karten auf der Hand, bleibt in der Staffel.

 

Am Ende wurde jede Menge Gerstensaft verschüttet. Rot-Weiss Essen hat die letzte Hürde gemeistert. Ungemein wichtig war dieser Sieg, der ESC Rellinghausen hatte alle Voraussetzungen für ein letztes Abfangmanöver erfüllt. 4:1 lautete der Endstand im Bergischen aus Sicht der Essener Zweitvertretung. „Nach hinten raus war das souverän und auch verdient“, urteilte Michael Welling, stolzer RWE-Präsident. „Jetzt sind wir wieder da, wo wir vor der Insolvenz waren: Die erste Mannschaft in der Regionalliga, die Zweite in der Oberliga.“

Gleichwohl war es ein hartes Stück Arbeit. „Meine Mannschaft hat es spannend gemacht. Aber das bin ich ja gewohnt“, gab der gelöste Aufstiegtrainer Holger Stemmann, der sich mit einem Erfolgserlebnis von der Seumannstraße verabschiedet, zu Protokoll. Denn nach dem Wiederanpfiff vergaben die Rot-Weißen beste Chancen zur Vorentscheidung: Statt 3:0 stand es plötzlich 2:1. Und der mögliche Ausgleich wurde gerade noch von der Linie gekratzt.

Das Glück kam von der Bank. Mohamed El Said erzielte mit seiner ersten Ballberührung das vorentscheidende 3:1. „Mo hat in dieser Saison bewiesen, dass er immer sofort da ist“, freute sich Stemmann. Der Jubel war groß. Obwohl im ersten Moment nicht klar war, wie die weitere Abendgestaltung aussieht. „Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen was geplant haben“, zeigte sich der Torschütze des 1:0, Marcel Schlomm, kurz ratlos. Zumindest für die Getränke war gesorgt, was die vielen Bierduschen belegen.

Ein Bierchen zum Abschluss gab es auch am Krausen Bäumchen serviert. Der ESC Rellinghausen hatte dem FC Remscheid keine Chance gelassen und mit 8:0 vom Platz geschossen. In der ersten Hälfte hielten die Gäste noch ansatzweise mit, doch schon da zeigten sich die ESC-Kicker eiskalt. Nachdem die zweiten 45 Minuten mit einem Platzverweis für den FC eingeläutet wurden, hatten die Remscheider aber nichts mehr entgegenzusetzen.

Ein Murmeln setzte ein, als sich die Kunde von zwischenzeitlichen Anschluss im Wuppertal verbreitete. Ein Unentschieden der Rot-Weißen hätte bei diesem Spielstand ja gereicht! Die Enttäuschung hielt sich nach dem Schlusspfiff allerdings in Grenzen. „Es war zu erwarten, dass RWE in Wuppertal siegt. Herzlichen Glückwunsch an Rot-Weiss“, so die erste Reaktion von ESC-Coach Karl Weiß. Ein bisschen niedergeschlagen klang er allerdings doch. „Wir sind 21 Spiele ungeschlagen, haben aber eine kleine Serie gespielt, die nicht so gut war“, rekapitulierte Weiß, der aber ein großes Lob an seine Mannschaft richtet. Sie hatte ihr Versprechen eingelöst und nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt. Zwei Punkte fehlten zum großen Glück

Im Keller zog der Vogelheimer SV den Kopf aus der Abstiegsschlinge, mit einem 1:0 über SuS Haarzopf. Das Tor des Tages in einem über weite Strecken schwachen Spiel erzielte Patrick Adam. Den Haarzopfern, die nun als Aufsteiger wieder direkt absteigen, wurde in der Nachspielzeit ein Treffer aberkannt. Weil Vohwinkel parallel in Ronsdorf gewann, rutschen die Burgaltendorfer nach einem 0:0 gegen Niederwenigern auf den dreizehnten Platz – und müssen nun gegen den SV Straelen aus der Landesliga Niederrhein 3 in die Relegation. Die ist für Mittwoch, 12. Juni, angesetzt. Kurios: Selbst wenn die Burgaltendorfer erfolgreich sein sollten, können sie absteigen. Entscheidend ist, was nach der Insolvenz des Regionalligisten Wuppertaler SV passiert.

Die Spielvereinigung Schonnebeck beschließt die Runde mit einem 3:1 in Richrath und landet in der Endabrechnung auf dem dritten Platz.

Patrick Torma