Oberliga – ETB schlägt Speldorf

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Der ETB Schwarz-Weiß Essen hat das Heimspiel gegen den VfB Speldorf mit 4:1 (3:1) gewonnen. Des Einen Freud ist wie so oft im Leben auch im Fußball des anderen Leid. Während Essens Mirko Turp sich noch lange an seinen 19. Geburtstag erinnern wird, dürfte Speldorfs Metehan Gürbüz den gleichen Jahrestag schon vor Abpfiff der Partie zu einem der schlimmeren Sorte erklärt haben. Was war passiert?

Die Interviews zum Spiel führte Uwe Loch mit:
Tainer Stefan Janßen 


und Spieler Manuel Schulitz


Für Turp begann der Arbeitstag zunächst überschaubar. Trainer Stefan Janßen platzierte den Mittelfeldmann zunächst auf der Ersatzbank im warmen Trainingsanzug. Das war an diesem lausig kalten Herbsttag auch nicht der schlechteste Platz im Uhlenkrug-Stadion. Bereits nach sechs Minuten hätte so mancher Mülheimer Kicker gerne getauscht und wäre unter der warmen Decke abgetaucht. Nachdem Manuel Schulitz bereits in der vierten Minute das 1:0 erzielte, schraubte Bas Reekers das Ergebnis nach den besagten sechs Zeigerumdrehungen auf 2:0 in die Höhe. „Das Umschaltspiel der Essener hat besser funktioniert“, musste VfB-Coach Oliver Röder neidlos anerkennen und versetzte sich in die Lage der 309 Zuschauer: „Das Spiel trug ja zum Glück noch zur inneren Erwärmung bei.“ Für ETB-Coach Janßen sah es schon früh nach dem lang ersehnten ruhigen Sonntag aus. „Aber mein Kapitän hatte wohl etwas dagegen“, ging Janßen mit einem Augenzwinkern auf den Blackout von Christopher Zeh ein, der mit einem Rückpass „mustergültig“ Speldorfs Blerton Balaj auf die Reise schickte. Der Knipser ließ sich nicht bitten und überwand Marcel Dietz zum 2:1-Anschluss (25.). Der Essener Kapitän konterte Janßens Scherz später: „Unser Trainer will doch immer, dass wir den Ball in die Schnittstellen spielen. Vielleicht habe ich da etwas falsch verstanden.“
Zu Scherzen aufgelegt waren die Schwarz-Weißen aber auch nur, weil gleich nach dem Aussetzer die Wiedergutmachung folgte. Nur sechs Minute nach dem Anschluss rückte Ibrahim Bulut mit dem 3:1-Pausenstand die Verhältnisse wieder zurecht (31.).
Nach dem Wechsel gab es ein ähnliches Bild, aber die endgültige Entscheidung stand noch aus. Apropos Entscheidung: Eine Entscheidung des Unparteiischen hatte es noch in sich. Zumindest aus Sicht von Oliver Röder. Auf einem schnell ausgeführten VfB-Freistoß folgte Verwirrung. Erst Assistent Jörg Salzsiedler konnte Licht ins Dunkle bringen (68.). Während Referee Martin Ulankiewicz den anschließenden Treffer als korrekt ansah, und die Schwarz-Weißen protestierten, meldete sich der Assistent bei seinem „Chef“ zu Wort und verhinderte in der Nachbetrachtung mit dem Schiedsrichter-Beobachter Schlimmeres, denn er machte Ulankiewicz darauf aufmerksam, dass der Ball schon gespielt wurde, bevor er freigegeben wurde. Etwas durchsichtig, aber zurecht im Sinne der Hausherren aufgelöst – Chapeau, Herr Salzsiedler!

Die entgültige Entscheidung im Spiel fiel erst in der Schlussminute. Das mittlerweile eingewechselte Geburtstagskind Turp krönte sein persönliches Wiegenfest mit seinem ersten Treffer in der Oberliga. „Dass ausgerechnet Mirko den Sack zumacht, freut mich für ihn ungemein“, honorierte Janßen. Für das zweite Geburtstagskind, Gürbüz war die Partie aufgrund einer Verletzung nach nur 20 Minuten übrigens gelaufen. „Der Kuchen dürfte ihm durch die Verletzung und nach der Klatsche wohl im Hals stecken bleiben“, mutmaßt VfB-Coach Oliver Röder. Im Sinne des Fair-Play hoffen wir, dass natürlich nicht für den Verteidiger.

Durch den Sieg klettern die Essener Schwarz-Weißen nun auf den neunten Rang in der Tabelle. Am kommenden Sonntag (17. November) geht es für die Janßen-Elf als füntbestes Auswärtsteam der Spielzeit zum Aufsteiger PSV Wesel-Lackhausen. Der Fan-Bus fährt aufgrund der frühen Anstoßzeit (14:30 Uhr) bereits um 12:30 Uhr vom Uhlenkrug aus in Richtung Wesel (Hauptplatz S-Stadion, Molkereiweg 14a, 46485 Wesel). Weitere Infos und die Anmeldemöglichkeit für die organisierte Busfahrt gibt es auf der ETB-Geschäftsstelle.

ETB SW Essen: Dietz – Dusy, Baudisch, Reekers, Yildiz – Waldoch, Zeh, Ivosevic (70. G. Ketsatis) – Schulitz (90. Turp), Bulut, Walker (85. I. Ketsatis).

VfB Speldorf: Strzys – Zorlu, Er, Atas, Gürbüz (20. Ozan), Fritzsche, Scheidemann (75. Soldin) – Mutlu (46. Sahin), Seidel, Bayraktar – Balaj.

Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz.