Oberliga - ETB holt Dreier beim Spitzenreiter
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- Kategorie: ETB SW Essen
- Erstellt am Montag, 07. April 2014 12:12
Der ETB Schwarz-Weiß Essen hat das Gastspiel beim Tabellenführer SV Hönnepel-Niedermörmter mit 1:0 (0:0) gewonnen. Damit haben die Essener im wahrsten Sinne des Wortes nicht den vielzitierten Bock, sondern in Anlehnung an das Wappentier des Aufstiegsaspiranten den „Bullen“ umgestoßen. Und das unter ganz prekären Vorzeichen. Nicht nur, dass Cheftrainer Stefan Janßen verletzungsbedingt auf die Stammkräfte Manuel Schulitz, Julian Dusy und Philipp Gödde, und wegen einer „Ampelkarte“ aus dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Kray auf Georgios Ketsatis verzichten musste. Auch Mirko Turp musste krankheitsbedingt passen. Der letzte Nackenschlag für Stefan Janßen: Nach dem Abschlusstraining am Freitag musste auch Kamil Waldoch ein Stop-Schild aufstellen und fehlte aufgrund einer Muskelverletzung beim Top-Spiel gegen den Ligaprimus. Dafür meldete sich Innenverteidiger Sebastian Michalsky rechtzeitig vor dem „Bullenreiten“ nach seiner Oberschenkelverletzung zurück.
Die Essener begannen schwungvoll und erarbeiteten sich gleich vom Anpfiff an den verdienten Respekt. Zunächst konnte Ex-ETB-Spieler Heinrich Losing gegen Marco Lüttgen klären (4.). Zwei Minuten später stand Hö./Nie.-Innenverteidiger Nedzad Dragovic ETB-Routinier Michalsky beim Abschluss im Weg (6.).
Die Folge der ersten Halbzeit war wenig von Torchancen geprägt. Stattdessen spielte sich das Geschehen vornehmlich zwischen den Strafräumen ab. Die Schwarz-Weißen waren auf Chancen durch Kontersituationen bedacht und hatten außerdem genug damit zu tun, die Kreativabteilung der Gastgeber in Schach zu halten. Das gelang der jungen Mannschaft allerdings eindrucksvoll.
Nach dem Seitenwechsel agierten die schwarz-gelben Gastgeber mutiger und kamen in der 60. Minute erstmals zwingend vor das Tor von Tobias Ritz. Nach einem Zuspiel von Ex-Profi Christian Mikolajczak traf Torjäger André Trienenjost zum Glück aus Essener Sicht nur den Pfosten.
Wie im ersten Spielabschnitt hatte Lüttgen auch die erste Möglichkeit für die Gäste. Allerdings scheiterte der Stürmer an Tim Weichelt im Tor der „Bullen“ (71.).
Diese Aktion hatte Signalwirkung. Die Essener wurden mutiger. Nur 60 Sekunden später flog der Ball nach Pressschlag zwischen einem Abwehrspieler der Gastgeber und Christopher Zeh als Bogenlampe auf das Tor. Mit etwas Glück hätte das auch die Führung für die Schwarz-Weißen sein können (72.).
In der 76. Minute wurde die disziplinierte Arbeit der jungen ETB-Mannschaft dann doch belohnt. Nach einem „Bock“ von 2,04-Meter-Mann Daniel Boldt war Lüttgen auf und davon und hob den Ball in aller Seelenruhe über Weichelt.
„Ich bin sehr froh, dass wir hier mit diesem dezimierten Kader den Sieg einfahren konnten“, freute sich Stefan Janßen nach dem Abpfiff. „Nachdem auch Kamil Waldoch am Freitag abgesagt hatte, sind wir doch sehr angeschlagen nach Kalkar gefahren. Wir haben eine Taktik ausgegeben, die die Jungs sehr diszipliniert umgesetzt haben. Klasse!“
Für Siegtorschütze Lüttgen fand Janßen besonders lobende Worte: „Marco hat nach seiner Verletzung sehr hart an sich gearbeitet und sogar Reha-Maßnahmen auf eigene Kosten absolviert. Ich freue mich, dass er sich heute mit dem entscheidenden Treffer für seinen Aufwand belohnt hat. Das zeigt aber auch, dass man seine Ziele erreichen kann, wenn man an sich arbeitet und klar bleibt.“
Nach der 0:1-Niederlage in der Hinserie und dem 1:0-Rückspiel-Sieg steht es nach Europacup-Regeln nun zwar 1:1 zwischen dem SV Hö./Nie. und dem ETB. Eine Entscheidung muss auch für Janßen nicht zwingend herbeigeführt werden: „Ich bin froh, dass wir jetzt nicht in die Verlängerung müssen“, atmete Janßen mit einem Augenzwinkern auf.
SV-Trainer Georg Mewes war indes restlos bedient: „Wir hatten im ersten Durchgang höchstens eine halbe Chance. Mehr hat Essen nicht zugelassen.“ Aber der erfahrene Linienchef gibt den Platz an der Tabellenspitze nicht so einfach her: „In der Hinrunde hatten zur gleichen Zeit wir vier Punkte Vorsprung. Jetzt sind es fünf. Alles ist gut.“
Alles gut ist ein gutes Stichwort. Stefan Janßen dürfte zufrieden sein, wenn sich das schwarz-weiße Lazarett zeitig lichtet. Viel Zeit bleibt den ETB-Kickern nicht. Schon am kommenden Samstag (12. April) geht es für den frisch gebackenen Tabellensiebten weiter. Dann gastiert der Wuppertaler SV am Uhlenkrug. Die Begegnung wird um 14 Uhr angepfiffen.
SV Hönnepel-Niedermörmter: Weichelt – Seyfried, Losing, Dragovic, Beckert – Boldt, Mikolajczak – Imeri (67. Steinmetz), Weniger, Terwiel – Trienenjost.
ETB SW Essen: Ritz – I. Ketsatis, Michalsky, Reekers, Yildiz – Vennemann, Zeh – Gipper, Ivosevic (90. Verzi), Walker – Lüttgen (86. Stränger).
Schiedsrichter: Jens Laux (Duisburg).
Tor: 0:1 Lüttgen (76.).
