ETB: (K)eine Revanche gegen Bösinghoven

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Mahmoud Nadji trug sich gegen Bösinghoven in die Torschützenliste ein.

Diesmal reichen drei Tore gegen Bösinghoven. Im Niederrheinpokal hatte Oberligist ETB Schwarz-Weiß Essen noch 3:4 verloren, beim heutigen Wiedersehen revanchierten sich die Lackschuhe mit einem 3:1. Wobei: Von einer Revanche will ETB-Trainer Dirk Helmig eigentlich gar nicht sprechen.

 

Sicher, das nackte Ergebnis von damals habe schon für einen Motivationsschub gesorgt. „Das ist ja bei jeder Niederlage so“, räumt Helmig ein. Die Ereignisse aus diesem aus Essener Sicht verpatzten Viertelfinalspiel seien allerdings konsequent aufgearbeitet worden: „Die Mannschaft hat gelernt.“

In der Tat: Sie ließ sich von einem frühen Rückstand nicht verunsichern. Gut möglich, dass die Umstände, die zum Gegentreffer führten, zusätzlich anstachelten. „Ein obskurer Elfmeter“, urteilte der vereinseigene Ticker. Diplomatischer drückt es der Coach aus: „Den muss man nicht unbedingt pfeifen. Der Gegenspieler nutzt die Situation geschickt aus und lässt sich fallen.“ Ungeachtet dessen drehten Felix Clever, Christoper Zeh und Mahmoud Nadji die Partie noch zur Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel zog Schwarz-Weiß das Spiel auf. Allein: Es fielen keine Tore mehr. Die mangelnde Chancenausbeute – eine Parallele zum bitteren Pokalaus. Dass sie Kantersiege einfahren kann, bewies die im Winter umgekrempelte Mannschaft gegen Krefeld-Fischeln und Cronenberg. Dazwischen gab es Nullnummern in Rhede und gegen Wülfrath. Die Konstanz fehlt.

Die Mannschaft, sie ist noch jung, das betont Helmig immer wieder. Den Reifeprozess wird der Übungsleiter aber nur noch bis zum Sommer vorantreiben. Die Entscheidung, aus dem Vertrag auszusteigen, sei ihm „sehr schwer gefallen“. Aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass der ETB zur neuen Saison schon wieder ein neues Gesicht präsentiert wird. Mit Felix Clever und Felix Stahmer wechseln beispielsweise zwei Defensivtalente nach Kray. Auf Dirk Helmig käme der dritte große Neuaufbau zu. Wohl einer zu viel in vier Jahren Amtszeit - man mache „sich eben seine Gedanken“. Mit dem Ergebnis: Den nächsten Umbruch im Kader folgt begleitet eine neue sportliche Leitung. „ETB 2020“ lautet die Marschrichtung.

Patrick Torma