Elferdrama am Lichtenhorst

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Die Spielvereinigung Schonnebeck eroberte mit einem 1:0-Auswärtssieg beim abstiegsbedrohten Vogelheimer SV den dritten Platz in der Landesliga zurück. Marcel Kirchmayer erzielte den Treffer des Tages per Foulelfmeter in der 12. Minute.


Die Trainer Dirk Tönnies und Kai Kammer waren erneut zu verletzungsbedingten Umstellungen gezwungen. So agierte Timo Patelschick erstmals in dieser Saison auf der Position des rechten Verteidigers und ersetzte Maurice Schulz. Lars Suelmann musste nach seiner Verletzung eigentlich wieder zu früh zurück in die Startelf, wie seine vorzeitige Auswechselung in Halbzeit zwei bestätigte, und ersetzte Cezary Liedtke. Und Maurice Gräler bekam diesmal die Gelegenheit von Anfang an.
Den besseren Start erwischten die Gastgeber. In der 9. Minute klärte Steffen Peschka einen Schuss von Vogelheims Hassouni noch vor der Linie. Fast im direkten Gegenzug verursachte Savic den spielentscheidenden Elfmeter an Schonnebecks Stürmer Arian Reimann. Den fälligen Elfmeter verwandelte zu diesem Zeitpunkt noch der gewohnt sichere Marcel Kirchmayer.
Von da an lief die Partie nur in Richtung des Vogelheimer Gehäuses. Das altbekannte Manko der Grün-Weißen trat wieder auf, aus zu vielen Chancen zu wenig Tore zu machen. Wobei VSV-Schlussmann Prell mit mehreren sehenswerten Paraden seine Mannschaft im Spiel halten konnte.
Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild. Doch die SVS verpasste es den Sack zuzumachen. Höhepunkt der Partie war dann eine ganze Elfmeterserie kurz vor Schluss. Marcel Kirchmayer scheiterte im ersten Versuch an Torwart Prell. Doch der Schiedsrichter ließ den Elfer aufgrund der viel zu früh in den Strafraum dringenden Vogelheimer Akteure wiederholen. Im zweiten Versuch drosch Marcel Kirchmayer den Ball übers Tor. Wieder das gleiche Bild, der Schiedsrichter ließ den Elfer noch mal wiederholen. Auf Nachfrage konnte der Schütze getauscht werden, so dass Aleks Jovic im dritten Versuch antrat und ebenfalls am überragenden Prell scheiterte. Diesmal rannte leider kein Vogelheimer zu früh los.
In der Nachspielzeit besaß die Tönnies-Elf dann das Glück des Tüchtigen. Naoufel Bouazza traf in der 92. Minute nur den Pfosten und in der 94. Minute konnte Schonnebecks Keeper Marco Glenz einen abgefälschten Beganovic-Freistoß noch vor der Linie stoppen. Direkt danach beendete der Unparteiische die Begegnung.
Über die verbalen Entgleisungen nach dem Spiel von Vogelheimer Seite hüllen wir an dieser Stelle besser den Mantel des Schweigens. Im Sinne des Sports und des Essener Fußballs zeigten sich die Grün-Weißen nicht empfänglich und ließen die beiden anderen Essener Vereine im Abstiegskampf aus Burgaltendorf und Haarzopf nicht im Stich. Wer ernsthaft glaubt, dass die Spielvereinigung mit einer Niederlage in Vohwinkel ihre Aufstiegschancen in die Oberliga herschenkt und absichtlich auf Duelle mit Kray, dem ETB und vielleicht ja sogar dem Wuppertaler SV verzichtet, der beleidigt alle handelnden Personen, die tagtäglich größte Anstrengungen für diesen Verein auf sich nehmen. Nicht mal mit dem Wort Frechheit in umgekehrter Richtung ist diese Unterstellung noch zu beschreiben!
 
VSV:  Prell – Savic (46. N. Bouazza), Hassouni, Beganovic, Charamis – Piri, Grzanna – M. Bouazza, Trappe – El Hammadi, Adam
 
SpVg.:  Glenz – Patelschick, Kirchmayer, Bloch, Puhan (83. Kirschstein) – Suelmann (68. Peter), Peschka – Gräler (64. Jovic), Jasberg, Yerek – Reimann
 
Besondere Vorkommnisse:  Jovic scheitert mit Foulelfmeter im dritten Versuch an Prell, nachdem zwei Versuche von Kirchmayer abgepfiffen wurden (88.-90.)
 
Man of the match:  Matthias Bloch (direkt aus Wembley ohne Schlaf zum Vogelheimer Lichtenhorst)