Oberliga - Schwalben zerlegen Duisburg

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"Heute haben alle Jungs sehr diszipliniert gespielt, da möchte ich keinen herausnehmen", sagte ein sichtlich zufriedener Dirk Tönnies nach dem Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Duisburg. In der Tat war es ein kurioses Spiel zwischen der bis dato viertplatzierten Spielvereinigung und dem 2., dem Duisburger SV 1900. Sage und schreibe acht Torschüsse brauchten die Schwalbenträger, um sechs Tore zu erzielen. Ein wahnsinniger Wert. Dabei sah es zu Beginn des Spiels alles andere als nach einem Kantersieg aus.

 

Beide Mannschaften egalisierten sich größtenteils im Mittelfeld. Vereinzelt kamen Angriffe durch, welche von den Schonnebeckern allerdings nicht zu Ende gespielt wurden. In der 15. Minute verpasste Daniel Späth den Ball nur knapp, nachdem eine schöne Kombination über Bloch, Schlomm und Späth selbst den Weg in den 16m-Raum der Gastgeber ebnete. In der 27. Minute sahen die, wiederum zahlreich mitgereisten Gästefans eine prima Ballstafette von Kevin

Puhan über Stephan Jasberg und Dennis Wibbe. Der, nach seinem Urlaub wieder in der Startelf stehende Wibbe drang in den Strafraum ein und wurde kurz vor seinem Schuss blockiert. Ein Pfiff blieb allerdings aus. Das waren dann auch schon die nennenswerten Szenen der Schwalbenträger. Der DSV hingegen kam zumeist brandgefährlich vor das Tor von Marco Glenz. Dieser Stand nach sieben Spielminuten im Blickpunkt. Torjäger Dejan Vukadinovic tankte sich auf der linken Außenbahn durch und stand plötzlich frei vor dem Keeper. Doch

Marco Glenz tauchte ab und entschärfte den strammen Flachschuss in die lange Ecke, sonst hätte dieser die Führung für Duisburg bedeutet. Keine zwanzig Minuten waren gespielt, da musste Marco erneut sein können aufbringen, damit Dejan Orlovic die Führung nicht markierte. Nach einer halben Stunde scheiterte Emre Camdali am Schlussmann der Grün-Weißen und jedem Zuschauer war klar, dass selbiger an diesem Tag schier unüberwindbar war. Die letzten

fünf Minuten der ersten Halbzeiten hatten es dann richtig in sich. Zunächst segelte eine Ecke der Gastgeber vorbei an Freund und Feind durch den 16m-Raum der Essener. Kurz darauf verfehlte Vukadinovic das Gehäuse nur knapp. Als alle sich auf das Pausenwasser freuten, stach Arian Reimann zu.

Ein sehenswerter Pass von Stephan Jasberg stellte Reimann alleine vor DSV-Keeper Schneider. Dieser blieb lange stehen und wurde angeschossen. Noch während sich mancher Zuschauer abdrehte eroberte Schonnebecks Nummer 7 allerdings den Ball zurück und traf aus elf Metern in die lange Ecke zur Führung. Ein Unentschieden zur Pause wäre mit Sicherheit der gerechtere Spielstand gewesen.

 

Nach der Pause sah man dann den Inbegriff von Kaltschnäuzigkeit auf Seiten der Schonnebecker. Duisburg versuchte zwar auf den Ausgleich zu drängen, doch Daniel Späth wirkte mit dem 0:2, sieben Minuten nach Wiederanpfiff, dagegen. Nach Vorlage von Kevin Puhan nahm der Polizist den Ball volley und baute mit einer Bogenlampe aus sechszehn Metern die Führung aus. Sichtlich geschockte Duisburger mussten nun mit ansehen, was Schwalben im

Formationsflug mit ihren Gegnern anrichten. Nur zwei Minuten später setzte sich Marcel Schlomm mustergültig auf der rechten Schiene durch, flankte den Ball nach innen und traf Stephan Jasberg. Der Kapitän blieb cool, verzögerte und schob locker aus fünf Metern am Torwart vorbei zum 0:3. Nach einer Viertelstunde verwandelte Späth einen von Jasberg herausgeholten Strafstoß.

In der 66. Minute traf erneut Arian Reimann nach Flanke von Marcel Schlomm zum 0:5. Knappe zehn Minuten vor dem Ende legte Marcel Schlomm dann zum dritten Mal einen Treffer vor. Im Stile eines Schnellzuges, welcher das Haltesignal übersehen hat, rauschte Daniel "el tren" Späth durch den Duisburger Bahnhof und verwandelte die gut getimte Flanke direkt zum 0:6. In der 90. Minute kam der DSV dann doch noch zu einem Treffer. Emre Camdali traf per Elfmeter zum 1:6. Sicherlich hätte Marco Glenz es an diesem Tag verdient gehabt, zu Null zu spielen.

 

"Das war kein typisches 6:1", hielt Coach Dirk Tönnies nach dem

Schlusspfiff fest. "Ich würde nicht sagen, dass wir fünf Tore besser waren, obwohl der Sieg unterm Strich verdient ist, wenn auch um zwei bis drei Tore zu hoch ausgefallen." In den restlichen Spielen soll natürlich an diese Leistung angeknüpft werden. Dazu sagt der Linienchef: "Wir planen nur von Spiel zu Spiel. Ab Dienstag konzentrieren wir uns auf Bottrop. Die Jungs sind sehr motiviert und wollen jetzt weitere Siege einfahren. Halten wir dieses Niveau, spielen wir bis zur Winterpause  erfolgreichen Fußball." Dann

kann Weihnachten ja kommen.

 

 

 

SpVg: Glenz - Patelschick, Kirchmayer, Bloch, Puhan (83. Brose) - Späth, Peschka - Reimann (75. Peter), Jasberg, Wibbe (64. Kirschstein) - Schlomm

 

DSV 1900: Schneider - Niemyjski, Welky, Wiederhold, Sipahi - Bork, Camdali - Gehle (59. Theißen), Vukadinovic, Öztürk (80. Kirsch) - Orlovic

 

Schiedsrichter: Christoph Persch (Sebastian Michalik, Andreas Lissok)

 

Man oft the match: Daniel Späth

 

 

 

Statistik:

 

 10    Schüsse aufs Tor                8

 6    Schüsse am Tor vorbei          0

 7    Ecken                                3

 5    Abseits                              8

 15  Fouls                                10

 3    Gelbe Karten                      0

 0    Gelb-Rote Karten                0

 0    Rote Karten                     0