Dezimierter RWE empfängt Sportfreunde Siegen

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Benedikt Koep ist einer der wenigen Unversehrten bei Rot-Weiss Essen.

Jugendtag an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen wird im letzten Heim- und Regionalligaspiel gegen Siegen (Sonntag,26. Mai, 14Uhr) mit einer besseren U19 antreten. Zu den zahlreichen Verletzungen sind vier (!) Gelbsperren hinzu gekommen. Dennoch ist Coach Waldemar Wrobel von einem anständigen Abschied über den Tabellenvierten aus Siegen überzeugt: „Diejenigen, die auflaufen, werden brennen!“ Schließlich kann sich der eine oder andere Youngster für höhere Aufgaben empfehlen.

 

Es ist einfacher, die Unversehrten aufzuzählen. Vom Stammpersonal sind nur noch Torhüter Daniel Schwabke und Angreifer Benjamin Koep geblieben, Konstantin Sawin wackelt nach einer Sprunggelenksverletzung. Mit Kai Nakowitsch, Thomas Denker, Marvin Ellmann und Christian Telch stehen zumindest noch vier Akteure aus der zweiten Reihe zur Verfügung. Mehr gibt der arg gerupfte Kader nicht her.

„Das ist der Worst Case. So etwas habe ich in meiner Trainerlaufbahn noch nicht erlebt“, gibt Wrobel zu. Selbst die Google-Suche habe keine ähnliche Misere ausgespuckt. Kritik am Training will der rot-weiße Linienchef nicht gelten lassen: „Wenn wir viele muskuläre Probleme hätten, dann würde ich sagen, dass wir nicht im grünen Bereich wären. Aber die Verletzungen sind alles sportliche Unfälle.“

Was also tun? Auf Spieler aus der Reserve greift der Trainer nicht zurück, schließlich geht es für die U23 noch um den Aufstieg in die Oberliga. Also müssen die A-Jugendlichen ran. Sechs, sieben Spieler sind bereits im Training der „Großen“ dabei.

Der Nachwuchs soll also für einen versöhnlichen Abschluss sorgen. Zumindest soll kein Zuschauer nachher sagen können, die Mannschaft hätte nicht alles gegeben. Mut macht der Auftritt vom vergangenen Wochenende: Dass das Publikum bedingungslosen Einsatz honoriert, offenbart die dritte Halbzeit in Lotte. Trotz der 0:1-Niederlage feierten die Fans ihr Team – und das bis weit nach dem Abpfiff.

Mit einem Sieg über die Sportfreunde könnten sich die Rot-Weißen (derzeit Rang fünf) vorbei auf Platz vier hieven. Rein sportlich sei es unerheblich, ob RWE „die Saison auf Platz vier, fünf oder sechs abschließt.“ Nur die Leistung zählt. „Denn der letzte Eindruck ist der bleibende“, weiß der Übungsleiter.


Patrick Torma