Tischtennis - Klaus Ohm übernimmt beim Tusem

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Ein Jahr lang hat Martin Buhr zusammen mit Hans-Willi Frohn die Geschicke des Tischtennis-Bundesligisten Tusem geleitet. Schritt für Schritt wollte sich Frohn aus Altersgründen zurückziehen, Buhr sollte seine Nachfolger werden. Doch die Arbeit als Teammanager des Erstligisten hatte er wohl unterschätzt. So stellte Buhr fest: Mit seinem Job als Steuerfachangestellter war sein Amt nicht vereinbar. 

 

Frohn musste einen neuen „Erben“ suchen. Als solchen sieht sich Klaus Ohm zwar nicht, dennoch übernimmt er die Geschäftsführung der Tusem Veranstaltung UG, die für den Erstliga-Spielbetrieb verantwortlich ist. „Ich kann Hans-Willi Frohn nicht ersetzen“, stellt Ohm gleich klar. „Seine Kontakte in Politik und Wirtschaft habe ich nicht. Und ohne seine Verbindungen zu den Sponsoren kann man nicht in der 1. Liga spielen.“

Es geht also - zumindest vorerst - nur gemeinsam. Aufgaben aber gibt es freilich genügend für den 53-Jährigen. Aber darauf freut er sich, beschreibt er sich schließlich selbst als „Mann des Handels“. Obwohl er in der Tischtennis-Abteilung des Tusem beinahe alle Vorstandsämter ausgeübt hat, fühlt sich der Bilanzbuchhalter doch, als würde er in eine „neue Welt eintauchen“. Und genau darin besteht auch der persönliche Reiz, Buhr abzulösen.

Und der ersten Aufgabe hat sich der neue Geschäftsführer auch schon angenommen: Es geht um die Spielstätte des Tusem. Ohm will unbedingt raus aus der Sporthalle an der Planckstraße. „Die ist absolut nicht bundesliga-tauglich. Für keine Sportart.“

Die Umkleiden inklusive der Duschen seien in einem fürchterlichen Zustand, es gäbe keine Möglichkeit, eine vernünftige Cafeteria      anzubieten und es fehle eine Zuschauertribüne. Zugegeben, bei dem Fan-Aufkommen der Vorjahre war die auch nicht unbedingt notwendig. Aber Ohm sieht Potenzial. „Wenn wir erst einmal in einer anderen Halle sind, müssen wir nicht mehr über 90 Zuschauer sprechen, sondern über 200. Wir haben ja allein fast 300 Mitglieder in der Abteilung.“

In welche Halle die Zuschauer künftig pilgern müssen, steht aber noch nicht fest. Dem DTTB hat der Tusem für die kommende Saison weiterhin die Planckstraße als Spiellokal genannt. Aber das ließe sich kurzfristig ändern. Ideal wären, so Ohm, die Sporthallen an der Haedenkampstraße oder an der Margarethenhöhe. Derzeit führt er Verhandlungen mit den zuständigen Ämtern der Stadt.

Aber es gibt noch mehr zu tun für Familienvater Ohm. Und dazu gehört es auch, Arbeit abzugeben. „Frohn hat sich lange alleine um fast alles gekümmert. Ich möchte das gerne im Team schaffen.“ Und dieses gilt es zu formen. Gesucht werden noch Helfer für die Cafeteria, Auf- und Abbau sowie liveticker. „Das ist alles kein Hexenwerk. Ich möchte vor allem auch die Jugendabteilung einbinden.“

Die Gefahr, dass auch Ohm Probleme bekommt, die Arbeit beim Tusem mit seinem Job bei einem großen Druckereikonzern unter einen Hut zu bringen, besteht wohl nicht. „Mein Arbeitgeber findet das sogar gut und unterstützt mich.“

Benedikt Burgmer