
Audiobeitrag: Oberliga - ETB verliert durch Eigentor
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- Kategorie: Newsflash
- Erstellt am Montag, 14. April 2014 09:00

Der ETB Schwarz-Weiß Essen hat das Heimspiel gegen den Wuppertaler SV mit 0:1 (0:1) verloren. Dabei konnte das Spiel getrost mit dem Kino-Schlager „Nur 60 Sekunden“ in Verbindung gebracht werden. Nach nur 60 Sekunden schauten sich die verdutzten Essener Fans unter den 923 Zuschauern erstmals verwundert an und rieben sich die Augen. Der ETB lag schon nach kanpp 30 Sekunden mit 0:1 im Hintertreffen. Wuppertals bulliger Mittelfeldmann Eric Yahkem tankte sich auf der Außenbahn durch und flankte den Ball in die Mitte, wo ETB-Abwehrspieler Ioannis Ketsatis den Ball unerreichbar für Tobias Ritz ins eigene Tor verlängerte (1.).
Interview mit ETB Trainer Stefan Jansen
Interview mit Sebastian Michalsky
Aber die Essener steckten die Köpfe nicht in den Sand. Sie blieben das Team mit den klareren Tormöglichkeiten. So ging ein Raunen durch das altehrwürdige Uhlenkrugstadion, als sich Cedric Vennemann an der Strafraumgrenze ein Herz fasste. WSV-Schlussmann Bastian Sube konnte das Geschoss allerdings mit einer Glanztat entschärfen (16.). Vom Wuppertaler SV war während der gesamten ersten Hälfte nichts außer Defensivbemühungen zu sehen. Aber auch mit keinem zugelassenen Torschuss 0:1 zurückzuliegen, ist eine Kunst. Möglich war das lediglich durch den Blackout in der ersten Minute und die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive.
Die erste Durftmarke nach dem Seitenwechsel setzten wieder die Schwarz-Weißen. Diesmal zeichnete Kapitän Christopher Zeh verantwortlich (53.). Allerdings ging sein Dropkick knapp über das Wuppertaler Gehäuse. Aber Zehs Schreckschuss hatte seine Signalwirkung nicht verfehlt. Schwarz-Weiß entwickelte noch mehr Druck auf die Wuppertaler Hintermannschaft. Nach einer Flanke von Denis Ivosevic landete das Spielgerät bei Georgios Ketsatis, dessen Schuss in letzter Sekunde von einem Abwehrspieler abgewehrt wurde (56.). Wenig später bediente Marco Lüttgen seinen Teamkameraden Justin Walker. Doch WSV-Keeper Sube konnte den Schussversuch erneut parieren (65.). In der 77. Minute verfehlte der ehemalige Düsseldorfer das Tor nur knapp.
Fast über die gesamte Spielzeit drängten die Schwarz-Weißen die Gäste aus dem Bergischen Land in die Enge. Den ersten Torschuss der Rot-Blauen feuerte Yahkem in der 89. Minute aus dem Halbfeld ab. Aber ETB-Keeper Ritz war trotz des beschäftigungslosen Nachmittags achtsam und parierte erst diesen Knaller und gleich den Nachschuss von Ex-RWE-Angreifer Marvin Ellmann.
Mit einer unschönen Szenen ging das Spiel zu Ende: Dabei sackte Ioannis Ketsatis nach einem Faustschlag von Tim Manstein im WSV-Strafraum zu Boden, während sich alle auf die letzte Essener Chance durch einen weiten Einwurf von Bas Reekers konzentrierten. Aus der Traube heraus, die sich um den verletzt am Boden liegenden Griechen bildete, pfiff Schiedsrichter Florian Heien die Partie ab (90.). Sehr zum Unmut der Schwarz-Weißen, denn nach Aussage einiger Spieler teilte der Unparteiische noch kurz vorher mit, dass die vielen Verletzungen definitiv nachgespielt werden. Aber es waren nicht einmal 60 Sekunden.
Für Stefan Janßen beginnt nach dem Spiel die Aufräumarbeit, die eigentlich gar keine ist: „Meine Jungs haben sich sehr gut präsentiert. Wir waren klar die bessere Mannschaft. Wir haben zwei Mal 1:0 gewonnen. Jetzt haben wir einmal 0:1 verloren. Das wird uns nicht aus der Bahn werfen.“
Warum auch? Die junge Mannschaft hat das Spiel so klar dominiert, dass die Gäste ihren ersten Torschuss erst kurz vor Ende abfeuerten. Was auch Gäste-Coach Thomas Richter trotz des Sieges misslich stimmt: „Das war ein schmutziger Sieg, geprägt von sehr viel Defensivarbeit. Wir wurden in teilweise hinten rein gedrängt und sind selbst nicht gefährlich geworden. Bastian Sube hat uns im Spiel gehalten. Darum gilt auch mein Dank unserem Torwart. Genau wie Florian Grün, der erstmals auf der Innenverteidiger-Position gespielt hat. Nichtsdestotrotz hatten wir ein ums andere Mal das Quäntchen Glück auf unserer Seite.“
Zwischen den Zeilen quillt die Anerkennung für die Leistung der Essener durch. Die Einstellung am Ostermontag (21. April) bei TuRU Düsseldorf (Stadion Feuerbachstraße, 40223 Düsseldorf) und es könnte wieder richtig gejubelt werden im Essener Lager.
ETB SW Essen: Ritz – I. Ketsatis, Michalsky, Reekers, Walker – Vennemann, Zeh – Gipper (73. Schroven), Ivosevic (78. Yildiz), G. Ketsatis – Lüttgen.
Wuppertaler SV: Sube – Müllner, Grün, Nadidai, Manstein – Yahkem (89. Kosien), Weggen, Leven, Ferati (85. Janos Löbe) – Schmidt, Ellmann (90. Faridonpur).
Schiedsrichter: Florian Heien (Xanten).
Tor: 0:1 I. Ketsatis (1., Eigentor).
Zuschauer: 923.