Werben auf lokalsportessen.de

Landesliga-Endspurt: Wer steigt auf? Wer geht runter? Die Lokalsportessen.de-Prognose

Wer macht das Rennen? Rot-Weiss Essen und ESC Rellinghausen haben gute Chancen auf den Aufstieg.

Die Landesliga geht in die entscheidende Phase: Fünf Spieltage (plus Nachholpartien) stehen auf dem Programm. Für alle sechs Mannschaften aus dem Essener Raum geht es noch um etwas: Rot-Weiss Essen U23, ESC Rellinghausen und die Spielvereinigung Schonnebeck rangeln mit den Sportfreunden Niederwenigern und Arminia Klosterhardt um den Aufstieg in die Oberliga. Burgaltendorf, Haarzopf und Vogelheim kämpfen dagegen um den Klassenerhalt. Lokalsportessen.de wagt einen Ausblick.

 

Rot-Weiss Essen U23:

Alles spielte am vergangenen Wochenende für RWE. Niederwenigern kam gegen Remscheid nicht über ein 0:0 hinaus, Haarzopf trotzte Klosterhardt einen Zähler ab (1:1). Doch die Freude an der Seumannstraße währte nur kurz. Gegen Remscheid und Haarzopf (auf Asche) muss die RWE-Reserve nämlich als nächstes ran. Der rot-weiße Spielplan sieht zudem Begegnungen gegen Klosterhardt und Niederwenigern vor, bevor er mit dem Gastspiel beim ASV Wuppertal beschließt. Holger Stemmann, dem Trainer des Tabellenführers (48 Punkte), ist klar: „Wir haben eine ganz gute, wenn auch nicht die beste Ausgangssituation.“

Was für die Rot-Weißen im Landesliga-Endspurt spricht: Abgesehen von der Verletzung Maxi Schreiers kann Holger Stemmann aus dem Vollen schöpfen; der Kader vereint individuelle Klasse, spielerisches Momentum und Effizienz. 58 Treffer sprechen für sich – keine Mannschaft traf in dieser Spielzeit öfter. Im Spiel gegen Schonnebeck (4:2) kam noch hinzu, dass die als launisch geltende Truppe plötzlich eine ungeheure Willensstärke offenbarte.

Lokalsportessen.de meint: „Knüpfen die Rot-Weißen an der Leistung der zweiten 45 Minuten vom vergangenen Sonntag an, können sie sich als Erste über das Ziel retten. Doch ein Spiel besteht – Achtung, Phrasenschwein! - bekanntlich aus zwei Halbzeiten. In der ersten Hälfte der Schonnebeck-Partie deutete wenig bis gar nichts darauf hin, dass die Bergeborbecker noch siegreich vom Platz gehen könnten. Der RWE-Nachwuchs ist immer für individuelle Klopper gut, die ein ganzes Spiel kosten: Sieben Niederlagen fing sich die Stemmann-Elf bereits ein, mehr als jeder andere Aufstiegsaspirant. Weil noch eine Niederlage hinzukommt, die Konkurrenz aber noch Nachholspiele bzw. einfachere Restprogramme auszutragen hat, greift Rot-Weiss ganz knapp an den Aufstiegslorbeeren vorbei.

ESC Rellinghausen

Offense wins games, defense wins championship? In der Tat spricht nicht viel gegen einen Coup des ESC Rellinghausen (Platz zwei, 47 Punkte). Die Mannschaft von Trainer Karl Weiß kassierte die bisher wenigsten Gegentore (23) - und demnach auch die wenigsten Niederlagen (derer drei). Seit dem 8:0 über Sudberg bringt der ESC sogar die beste Tordifferenz (+26) aufs Tableau.

Doch der Coach bleibt sachlich: „Wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Wohin uns diese Einstellung bringt, werden wir sehen.“ Das Restprogramm scheint auf den ersten Blick machbar. Mit Haarzopf,Vohwinkel, Sudberg und Remscheid warten noch vier Abstiegsaspiranten, hinzu kommen Spiele gegen Velbert und Schonnebeck. Weiß relativiert: „Gegen SuS Haarzopf und Vohwinkel spielen wir auf Asche – das wird kein Selbstläufer.“

Lokalsportessen.de meint: Entscheidend wird, wie die Rellinghauser die letzte englische Woche verpacken. Mit Robin Puhan, Sven Wienecke und Emrah Cinar kehrt weitere Qualität in den Kader zurück. Doch gerade in den Heimspielen war das Team für unnötige Punkteteilungen (Vogelheim, Schonnebeck) gut. Bleibt es bei nur einem Ausrutscher in diesem Restprogramm, könnte am Ende die Meisterschaft stehen - schließlich hat der ESC ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen. Lokalsportessen.de wagt den Tipp und sagt: Rellinghausen macht das Rennen.

Spielvereinigung Schonnebeck

Die Schwalbenträger verabschiedeten sich am Sonntag gedanklich vom Aufstieg. Zwar beträgt der Abstand zum Ersten nur vier Punkte, als Tabellenfünfter (44 Punkte) weiß man aber vier Mannschaften vor sich, die erst mal Federn lassen müssen. Die eigenen Hausaufgaben scheinen lösbar, außerdem dürfen bzw. können die Schonnebecker noch einen Dreier mehr als die allgemeine Konkurrenz einfahren. Es warten aus den unteren Regionen ASV Wuppertal, SV Burgaltendorf, FSV Vohwinkel, Vogelheimer SV und Tuspo Richrath, mit ESC Rellinghausen trifft der SVS nur noch einmal auf einen direkten Konkurrenten.

Ganz abgeschrieben sind die Grün-Weißen noch nicht – die Frage aber ist: Wie viel Kampfeslust tragen die Mannen von Linienchef Dirk Tönnies noch in sich. Die Heimpleite gegen RWE war ein Nackenschlag, unmittelbar davor gab es (nicht unverdiente) Punkteteilungen gegen die damaligen Verfolger aus Niederwenigern und Rellinghausen. Wer aufsteigen will, muss gegen Top-Teams siegen können. „Aus diesen drei Spielen haben wir letztlich drei, vier Punkte zu wenig geholt“, stimmt Tönnies zu.

Lokalsportessen.de meint: Nach den Abgängen im Sommer (Wienecke, Putze, Moosariparambil, Rolnik) war der Spielvereinigung nicht unbedingt zuzutrauen, dass sie bis kurz vor Toreschluss eine so gute Rolle spielen würde. Die Freude über den aufgefangenen Substanzverlust wird im Umfeld allerdings kaum über den Ärger über die zuletzt verpatzten Chancen hinwegtrösten. Die Erwartungshaltung am Schetters Busch schwoll von Spieltag zu Spieltag an – gegen Rot-Weiss Essen zählte der Verein offiziell über 650 Besucher! Der Tipp für die Abschlussrechnung: Die Schonnebecker fangen noch ein, zwei Teams ab, für höhere Sphären reicht es nicht mehr.

SV Burgaltendorf

Dass die Burgaltendorfer in dieser Auszählung noch auftauchen, haben sie sich selbst zuzuschreiben. 30 Punkte auf dem Polster – ein, zwei Siege mehr und der SVA könnte die nächste Landesliga-Saison sicher planen. Es folgten Pleiten gegen die Kellerkinder aus Vohwinkel und Remscheid. Plötzlich ist die halbe Liga in Aufruhr. „Ab Platz sieben kann jeder noch absteigen“, warnt André Wißel, Trainer des aktuell Tabellenachten (30 Punkte).

Warum sein Team aus der Komfortzone trudelte? „Ganz einfach. Wenig Trainingsbeteiligung, viele Verletzungen – bei einem Landesliga-Kader von 20 Mann kannst Du die Qualität in solch einer Situation nicht halten“, erklärt Wißel. Und es ist nicht zu erwarten, dass sich die Personalsorgen in den kommenden Wochen in Luft auflösen. Der verbliebenen Rumpftruppe spricht der Coach daher Mut zu: „Wir wissen, dass wir die 30 Punkte nicht geschenkt bekommen haben!“

Lokalsportessen.de meint: Aus Sicht der Burgaltendorfer ist diese Zitterpartie absolut vermeidbar gewesen. Und es müsste jetzt mit dem Teufel zugehen, sollte man die zum Klassenerhalt erforderlichen Punkte aus den fünf verbliebenen Spielen nicht zusammenkratzen. Immerhin geht es noch gegen drei Leidensgenossen (Sudberg, Haarzopf und Remscheid). Doch hier liegt die Gefahr begründet: Mit jeder weiteren Niederlage gegen die direkte Konkurrenz verschärft sich die Lage, zwischendurch bzw. am letzten Spieltag stehen Partien gegen Schonnebeck und die Sportfreunde Niederwenigern auf dem Plan. Da der kommende Gegner, Sudberg, unter Auflösungserscheinungen leidet, sollte der SVA allerdings dieses Horrorszenario rechtzeitig umschiffen.

SuS Haarzopf

Zur Winterpause als Schlusslicht abgeschrieben, mischt der SuS Haarzopf derzeit die Liga auf. Nur eines der letzten achten Spiele verlor der Aufsteiger, und das äußerst knapp gegen die Spielvereinigung Schonnebeck (2:3). Nach Achtungserfolgen über Klosterhardt (1:1) und SC Velbert (2:0) sind die Haarzopfer in aller Munde. Wer in dieser Saison noch auf der Asche am Föhrenweg antreten muss, tut dies mit dem höchsten Respekt.

„Wir sind endlich in der Liga angekommen, das Team setzt die Vorgaben hervorragend um“, lobt Co-Trainer Dirk Strathmann. Als Glücksgriff erwies sich Neuzugang Benjamin Christ aus der ETB-Reserve. Der Angreifer und Nationalspieler der Deutschen Gehörlosenauswahl erzielte bislang neun Treffer - die Lebensversicherung der Zundler-/Strahtmann-Truppe.

Lokalsportessen.de meint: Wer sich mit dieser Willenskraft am eigenen Schopf aus dem Mist zieht, der wird sich den Klassenerhalt nicht mehr nehmen lassen. Allerdings ist der SuS-Kader eng auf Kante genäht. „Viel darf nicht passieren“, mahnt Dirk Strathmann, zumal wichtige Leute wie Tim Leding oder der gesperrte Sebastian Stropp weiter ausfallen. Die englischen Wochen sind Segen und Fluch zugleich: Einerseits steht der Tabellenzehnte (26 Punkte) mit zwei Nachholspielen in der Reserve gut da, das Programm für die nächsten neun Tage hat es andererseits mächtig in sich: Niederwenigern, Rellinghausen und Rot-Weiss Essen II. Sollten die Haarzopfer in diesen drei Begegnungen den einen oder anderen Bonuspunkt einfahren, ist der Klassenerhalt nur noch Formsache. Geht der Dreikampf mit den Großen schief, stehen noch vier weitere Matchbälle gegen unmittelbare Tabellennachbarn bevor. Haarzopf bleibt drin!

Vogelheimer SV:

Den Vogelheimern droht eine Horrorsaison – und das ausgerechnet im Jahr des hundertjährigen Bestehens. Kein Sieg im Ligajahr 2013, nur vier Saisonsiege insgesamt, die schlechteste Auswärtsbilanz aller Teams, zahlreiche Verletzungsprobleme, andauernde Sorgen um den Gesundheitszustand des Trainers, zuletzt der Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. Keine Frage, fünf Spieltage vor Ende brennt der Baum.

Lokalsportessen.de: Was spricht überhaupt noch für einen Verbleib? Nun, der VSV kann aus eigener Kraft aus dem Tabellenkeller kraxeln – in fünf Partien geht es noch gegen vier Mitkonkurrenten. Siege gegen Vohwinkel und Schlusslicht Sudberg (auswärts!) sind aber quasi Pflicht. Denn die Teams, die man noch einholen möchte, haben teilweise noch bis zu vier Nachholspiele vor der Brust. Sollten aus den nächsten beiden Partien nicht mindestens vier Zähler herausspringen, dann wird eine Essener Mannschaft den Gang in die Bezirksliga antreten. Mit Remis kommt man am Lichtenhorst jedenfalls nicht mehr weiter.

Patrick Torma

Share

Zusätzliche Informationen