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Landesliga: Gewinner und Verlierer beim Remis in Rellinghausen

Pierre Putze (ESC, Bildmitte) netzte gegen seine Ex-Kollegen zweimal ein.

Was als lauer Mittwochsabend-Kick begann, mündete in einem „Wechselbad der Gühle“, wie Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies nach dem Abpfiff beipflichtete. In einem kuriosen Spitzenspiel trennten sich der ESC Rellinghausen und die Spielvereinigung vom Schetters Busch mit 3:3. Und das vor den Augen der Scouts von der Konkurrenz. Das glücklichere Ende war jedoch eindeutig den Schonnebeckern beschieden - den Hausherren wurden in letzter Sekunde zwei Zähler entrissen. Zweimal führte der ESC, wähnte sich somit mittendrin in der Spitze der Landesliga Niederrhein 1.

 

In der ersten Halbzeit deutete nichts darauf hin, dass sich die Rellinghauser die Butter vom Brot nehmen lassen. Fast 40 Minuten lang lagen sie mit 1:0 in Front, ließen gegen müde wirkende Schonnebecker nichts anbrennen. Doch die Spielvereinigung brauchte nur zehn Minuten in der zweiten Hälfte, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Stephan Jasberg und Arian Reimann zeichneten sich für die Tore verantwortlich.

Spiel gedreht, Arbeit getan? So schien es zumindest. Rellinghausen war wieder am Drücker, vergab einige gute Gelegenheiten, hatte darüber hinaus Pech, dass „eineinhalb“ Elfmeter nicht gegeben wurden. Alles stellte sich auf einen Zittersieg der Grün-Weißen ein, zumal Dirk Tönnies mit Matthias Bloch die Defensive verstärkte.

Die Schlussphase stellte jedoch alles vorher Gesehene in den Schatten. Plötzlich führte die Mannschaft von Coach Karl Weiß wieder. Das 3:2 erzielte Pierre Putze. Ausgerechnet Putze: Der Stürmer, der in Unfrieden den Schetters Busch verließ und schon das 1:0 markierte. Es wäre die Geschichte des Spiels gewesen. Wenn nicht Schonebeck noch einen drauf gesetzt hätte: Die letzte Aktion des Spiels stand bevor, Tönnies wechselte Putzes Nachfolger, Aleksandar Jovic, ein.

Freistoß Schonnebeck, Jovic prüft Marco Niggemeier, der kann den Ball nur abklatschen. Markus Dahmann steht richtig. 3:3! Die Spielvereinigung im Glück. Wie schon gegen Haarzopf (3:2 nach 0:2-Rückstand) benötigte der SVS den berühmten Schuss vor den Bug. „Es ist schon merkwürdig, wir haben das gerade in der Kabine thematisiert. Wenn wir in Rückstand geraten, läuft's besser. Nach der 2:1-Führung operieren wir wieder mit langen Bällen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Ausgleich kassieren“, wunderte sich Dirk Tönnies. Ohne jedoch allzu angefressen zu wirken – klar, der Punktgewinn war glücklich, die Freude über die Moral groß.

Auch sein Gegenüber, Karl Weiß, lobte die „Riesenmoral“ seiner Truppe, die mit dem „letzten Aufgebot“ angetreten war. So fehlte beispielsweise mit Sven Wienecke der zweite Ex-Torjäger der Schonnebecker. Allerdings: Im Gegensatz zu Tönnies hatte Weiß die Enttäuschung auf seiner Seite. „Schonnebeck kann sich glücklich schätzen, sie machen aus sehr wenig Chancen die Tore. Und man muss ganz klar sagen, dass wir mindestens einen Elfmeter verdient gehabt hätten.“

 

So aber übernimmt die Spielvereinigung nach diesem Nachholspiel – abermals nach einem Unentschieden und dank des besseren Torverhältnisses gegenüber den Sportfreunden aus Niederwenigern – die Tabellenführung. Dem ESC bleibt hingegen der Sprung nach ganz oben versagt. Wie sich die Zeiten ändern: Im Anschluss an den 2:0-Erfolg über Klosterhardt vor zwei Wochen ließ Karl Weiß noch Bescheidenheit walten, nach dem verpassten Dreier an diesem Abend gab er sich beinahe trotzig. „Wir sehen uns sehr wohl noch im Konzert der Großen“, entgegnete Weiß auf Nachfrage. Angesichts eines Abstands von nur drei Punkten auf die Spitze und zwei verbleibenden Nachholpartien ist für den Tabellenfünften aber tatsächlich noch alles drin.

Patrick Torma

 

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