
Schach - Saisonstart in der Schachbundesliga
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- Kategorie: Schach
- Erstellt am Mittwoch, 15. Oktober 2014 10:15

Mit gemischten Gefühlen sehen die Sportfreunde Katernberg dem Saisonstart der Schachbundesliga am kommenden Wochenende entgegen: In die Vorfreude auf neue spannende Kämpfe gegen hochkarätige Konkurrenz mischt sich immer stärker die Sorge, dass die kommende Spielzeit möglicherweise die letzte sein wird, in der SFK sich in der höchsten deutschen Spielklasse behaupten kann. Für die Schachspieler, die sich sonst eher im Berechnen schwieriger Zugfolgen üben, gerät die Finanzierung des Bundesligakaders angesichts rückläufiger Sponsorengelder immer mehr zu einem Rechenkunststück mit ungewissem Ausgang. "Da der größte Teil unserer Ausgaben in Reise- und Übernachtungskosten fließt, ist das Einsparpotential gering." analysiert Teamchef Ulrich Geilmann die Lage betont nüchtern.
Aber auch sportlich steht die Mannschaft vor einer sehr schwierigen Aufgabe: Mit Parimarjan Negi verlässt ein junger Leistungsträger die Mannschaft, der erst vor wenigen Wochen mit Indien bei der Schacholympiade die Bronzemedaille erkämpfte. Der junge Inder nimmt ein Studium an der renommierten Stanford-Universität in den USA auf und legt deshalb eine Schachpause ein. Auch Vladimir Chuchelov zählt nicht nehr zum Kader: Der Belgier trainiert seit 2 Jahren mit großem Erfolg den Italiener Fabiano Caruana, der in den letzten Monaten zur klaren Nr. 2 in der Welt avancierte - seinem Coach bleibt da keine Zeit mehr für die eigene Schachkarriere.
Ersetzt werden die beiden Großmeister durch den in englischen Internationalen Meister Lawrence Trent, der zur Zeit in Hamburg lebt und sich als Kommentator hochkarätiger Turniere einen Namen gemacht hat, sowie den französischen FIDE-Meister Timothée Heinz, der kürzlich in der NRW-Klasse sein erfolgreiches Debut im SFK-Trikot gab. Der Kern des Teams bleibt allerdings erhalten: Andrei Volokitin und Yuri Kryvoruchko sorgen dafür, dass die Spitzenbretter weiter in ukrainischer Hand bleiben. Die spannende Frage für die kommenden Partien wird jedoch vor allem sein, wie stabil sich die beiden Neuzugänge im harten Bundesligaalltag zeigen werden. Gleiches gilt auch für den "Unterbau" der Mannschaft, denn Sarah Hoolt, Dr. Christian Scholz, Bernd Rosen und Matthias Thesing werden voraussichtlich häufiger zum Einsatz kommen als in den letzten Jahren.
Nicht einfacher wird die Situation durch den Umstand, dass die Konkurrenz deutlich stärker geworden ist: Der Neuling Schwäbisch Hall tritt mit dem zweitstärksten Kader der Liga an, und mit Dresden rangiert ein zweiter Aufsteiger in der Setzliste noch vor den Katernbergern.
Wegweisend dürften gleich die ersten beiden Partien sein: Trier als Konkurrent um einen Platz im Mittelfeld muss möglichst geschlagen werden, gegen Hockenheim, den Dritten der vergangenen Saison, wäre schon ein Unentschieden ein großer Erfolg.
Gespielt wird beim neuen Reisepartner der Katernberger: Hansa Dortmund trägt seine Kämpfe in der Spielbank Hohensyburg, Hohensyburger Straße 200 Dortmund aus. Gespielt wird am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag ab 10 Uhr, alle Partien werden live im Internet übertragen unter www.schachbundesliga.de.