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Tennis - Favorit gewinnt Kröger-Cup

Der an Position 1 gesetzte Slowake Adrian Sikora hat das Finale des KRÖGER Tennis-Cup 2013 gewonnen. Der Favorit setzte sich in drei Sätzen mit 6:7, 6:4 und 6:1 gegen den erst 18-jährigen Max Marterer durch.

 

Der Franke hatte auf dem Weg ins Finale einige Matches bestritten, die über die volle Distanz gegangen waren. Sikora musste dagegen nur im Halbfinale einen dritten Satz spielen und hatte damit am Ende noch mehr Körner übrig, als sich das Finale in die Länge zog. Max Marterer war sichtlich mit seinen Kräften am Ende und unterlag auch deshalb in seinem ersten Finale bei einem ITF-Turnier. Im ersten Satz brachten beide Spieler ihre Aufschläge durch, wobei der 25-jährige Slowake einige Male Probleme hatte und Marterer durchaus Chancen hatte, ein Break zu schaffen. Die Zuschauer bekamen lange Ballwechsel zu sehen, bei denen sich Marterer und Sikora mit harten Schlägen jeweils die Grundlinie auf und ab schickten. Das war Tennis der Spitzenklasse. Letztlich ging es in den Tie-Break. Hier ging Sikora zunächst mit 3:0 in Führung. Nervenstark und entschlossen drehte Marterer das Ergebnis aber noch, holte sich mit 7:5 diesen Tie-Break und damit auch den ersten Satz.

Auch im zweiten Durchgang begann der in Nürnberg geborene Linkshänder, der an gleicher Stelle vor einem Jahr Deutscher Jugendmeister geworden war, stark und hätte fast direkt den ersten Aufschlag von Sikora durchbrochen, ehe der viel erfahrenere Spieler doch noch mit 1:0 in Führung gehen konnte. Im zweiten Spiel brachte Max Marterer wenig erste Aufschläge ins Feld. Wenn die knallharten Schläge nicht kommen, ist der zweite Service mitunter nicht so druckvoll. Diese  Chance ließ sich sein Kontrahent nicht entgehen und ging durch das erste Break des Matches mit 2:0 in Führung. Marterer schaffte es aber postwendend, zum 2:2 wieder auszugleichen. Danach haderte Adrian Sikora lautstark mit einer Entscheidung des Schiedsrichters, der einen langen Ball von Max Marterer gut gesehen hatte, während der Slowake meinte, der Ball sei doch deutlich im Aus gewesen. Trotzdem holte sich Sikora das Spiel und ging mit 4:2 in Front. Max Marterer blieb aber dran und ließ sich nicht abschütteln. Mit einem „zu null“-Spiel gegen den Aufschlag von Sikora kam der Franke heran und glich danach mit eigenem Aufschlag souverän wieder aus. Als Sikora mit 5:4 führte und Marterer bei eigenem Aufschlag 0:30 hinten lag, wurde es richtig spannend. Der Deutsche Youngster glich zum 30:30 aus, ermöglichte dann aber dem Gegner, seinen ersten Satzball zu erspielen. Im Stile eines Großen machte Adrian Sikora den Sack gleich im ersten Versuch zu und holte sich mit 6:4 diesen Satz.

Im dritten Durchgang sah man, wie beim Max Marterer die Kräfte nachließen. Die Fehlerquote erhöhte sich, obwohl der Youngster alles gab. Immer wieder entwickelten sich lange Ballwechsel und teilweise spektakuläres Spiel am Netz – meist mit dem besseren Ende für Adrian Sikora. Letztlich setzte sich der Turnierfavorit mit 6:1 deutlich gegen seinen Kontrahenten durch. Max Marterer hatte aber das Vertrauen gerechtfertigt, das der Deutsche Tennis Bund in ihn gesteckt hatte, als er die Wildcard des DTB für dieses ITF-Turnier bekam.

Ein bisschen abergläubisch scheint Max Marterer zu sein, denn nach jedem Ass ließ er sich von den Ballkindern genau den Ball wieder anreichen, mit dem er den direkten Punkt erzielt hatte. Am Ende standen sieben Asse für Marterer in der Statistik, während Adrian Sikora derer fünf schaffte. Dafür leistete sich der Slowake aber auch zwei Doppelfehler weniger. Jörg Messerschmidt, der Präsident des ausrichtenden Tennis-Verbandes Niederrhein war bei der Siegerehrung sichtlich angetan vom Finale: „Wir haben hier heute zwei Sieger gesehen. Das war ganz großes Tennis!“ Franz-Josef Britz. 2. Bürgermeister der Stadt Essen, lobte die Organisatoren des KRÖGER Tennis-Cup und freute sich, so hochklassiges Tennis in Essen gesehen zu haben. In Anspielung auf die dritte Auflage des Turniers, die fest für 2014 eingeplant ist, meinte Britz augenzwinkernd: „Was zum zweiten Mal stattfindet, ist Tradition. Beim dritten Mal ist es schon Brauchtum!“

Dass es auch im kommenden Jahr Tennis von internationaler Klasse in Essen zu sehen gibt, steht außer Frage. Reinhard Radmacher, Prokurist des Titelsponsors KRÖGER, bestätigte, dass das Einrichtungs-Zentrum auch im kommenden Jahr als Partner dabei sein wird. „Ich lade Sie jetzt schon ein, auch im nächsten Jahr wieder als Zuschauer die tollen Spiele dieser Klasse zu erleben“, richtete Radmacher die Worte an die Tennisfans in Essen.

Turnierdirektor Eric Jelen war rundum zufrieden mit dem Verlauf der letzten Woche: „Wir hatten tolles Tennis und haben ein super Finale heute gesehen. Mich hat gefreut, dass Max Marterer mit einer Wildcard vom DTB ins Finale eingezogen ist. Auch aus TVN-Sicht war ich zufrieden. Unsere Spieler haben hereingeschnuppert. Wir wussten, dass jetzt noch nicht zuviel zu erwarten ist, aber die Jungen haben auch gut gespielt.“  Die Leistungen von Max Marterer würdige der ehemalige Davis-Cup-Sieger mit großem Respekt: „Max Marterer hat ein tolles Turnier gespielt. Ich denke, er kann sehr zufrieden sein und wird jetzt auch in der Weltrangliste einen großen Sprung machen.“  

Turniersieger Adrian Sikora war sehr froh, den Sieg eingefahren zu haben: „Jeder Turniersieg ist etwas Besonderes und gibt ein gutes Gefühl, für die harte Arbeit belohnt zu werden.“ Mit den 18 gewonnenen Weltranglistenpunkten sieht sich der 25-Jährige auf einem guten Weg, sein Nahziel zu erreichen: „Die Punkte helfen mir sehr, in die Top 300 aufzurücken. Ich möchte bald unter den besten 260 Spielern sein, um an den Qualifikationen zu den Turnieren des Grand Slams teilnehmen zu können. Danach soll es Schritt für Schritt voran gehen!“ 

Für Max Marterer war es eines der ersten Turniere der ITF-Profitour. Entsprechend zufrieden war der Youngster trotz der Finalniederlage: „Ich habe die ganze Woche gutes Tennis gezeigt und konnte das Niveau die ganze Zeit gut halten. Am Ende war ich aber doch ein bisschen platt. Das war genau so ein großer Erfolg, wie mein Einzug ins Wimbledon-Halbfinale der Junioren.“ Für die Organisatoren in Essen fand Marterer lobende Worte: „Das war ein starkes Teilnehmerfeld und es gab keine schwächeren Gegner. Viele hätten das Turnier gewinnen können, daher bin ich umso glücklicher, dass ich es bis ins Finale geschafft habe.“ Der Finaleinzug war der bislang größte Erfolg des Franken bei einem ITF-Turnier, nachdem er zuvor dreimal im Viertelfinale ausgeschieden war. Die Halle des TVN Tennis-Zentrums Essen liegt dem Youngster. „Das war das erste Match, was ich hier verloren habe. Letztes Jahr habe ich die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ich fühle mich hier sehr wohl und der schnelle Hartplatz kommt mir entgegen“, grinst der Franke, der seinen Aufschlag mit über 210 Stundenkilometern dem Gegner vor die Füße donnert. Schon bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, die vom 26. November bis 1. Dezember im TVN Tennis-Zentrum Essen an der Hafenstraße stattfinden werden, gibt es aller Voraussicht nach ein Wiedersehen mit dem amtierenden Deutschen Jugendmeister, der plant, dann zur Titelverteidigung anzutreten.

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