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Tischtennis Damen-Bundesliga: Ein Wochenende nach Maß

Die Tischtennis Damen vom Tusem haben ein erfolgreiches Wochende hingelegt. Im ersten Spiel gab es - am Samstag - ein 6 zu 0 beim Tabellenletzten aus Watzenborn. Im zweiten Wochenendspiel besiegten die Essenerinnen die TTG Bingen/Münster-Sarnsheim mit 6 zu 3.

 

Die TUSEM-Damen haben in der Tischtennis Bundesliga Ihre gute Bilanz in der Rückrunde ausgebaut. Erst gewann der TUSEM um Spitzenspielern Elke Schall-Süß 6:0 beim NSC Watzenborn-Steinberg und tags drauf Heim gegen den Tabellennachbarn TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 6:3. Die TUSEM-Ladys hatten eben ein Wochenende nach Maß. 

NSC Watzenborn-Steinberg – TUSEM Essen: 0:6

Mit viel Schwung startete der noch sieglose NSC Watzenborn-Steinberg in sein letztes Heimspiel in dieser Saison gegen den TUSEM Essen. Selbstvertrauen ließen Angelina Gürz/Inka Dömgeserkennen, die sich nach der knappen Fünf-Satz-Niederlage in der Hinrunde gegen Shi Qi/Yin Na nicht chancenlos sahen. Ein 11:6 und 8:3 im zweiten Abschnitt verstärkte die positiven Aussichten, doch die gute Phase riss abrupt zum 8:11, 6:11, 8:11. Christine Apel/Désirée Czajkowski freuten sich nach einem 6:11 über den Satzgewinn mit 15:13 gegen Elke Schall-Süß/Barbora Balazova. Das NSC-Duo ließ sich nach einem 7:4 und 10:9-Vorsprung nicht entmutigen. Nach einem 4:11, 8:11 landeten die Beiden dann aber doch unsanft auf dem Boden der Tatsachen.

Im oberen Paarkreuz sprulte die Nummer zwei der Gäste, die Chinesin Shi Qi, ihr Können gegen Gürzmit einem glatten 3:0 souverän ab, aber Schall-Süß sah sich nach einem 11:6 gegen Dömgesvermehrter Gegenwehr ausgesetzt. Im zweiten Durchgang legte die 33-Jährige nach einem 2:6 und 7:10 eine für die Zuschauer erfreuliche Aufholjagd hin und vereitelte in der Verlängerungsphase noch zweimal Satzbälle ihre Gegnerin. Dreimal vergab allerdings auch Dömges ihre Möglichkeit zum Ausgleich. Eine zu hohe Quote gegen eine sehr versierte Schall-Süß, die mit 17:15 und 11:7 schließlich das 4:0 einfuhr.

Anschließend bahnte sich auch bei Czajkowski gegen Yin Na nicht der vielleicht erhoffte  Ehrenpunkt an, obwohl nach einem 6:11, 8:11, der dritte Satz bis zum 7:7 offen verlief und nur hauchdünn 9:11 verloren ging. Dass dann Apel gegen die 21-jährige Slowakin Balazova keine Überraschung beim 3:11, 8:11, 6:11 mehr schaffte, wunderte niemanden.

„In Hessen sind noch Ferien, da sind 70 Fans in Ordnung, ich bin überzeugt, dass auch alle in der kommenden Saison wieder dabei sein werden. In der 2. Liga kamen im Durchschnitt nur 30, und da haben wir oben mitgespielt. Vor der Partie wurden wir für den zweiten Platz bei einer Sportlerwahl, die eine regionale Tageszeitung durchgeführt hatte, geehrt. Das war überaus erfreulich. Die Partie, aber vor allem die Doppel konnte ich als gut bis ordentlich einstufen. Einzelne Sätze gestalteten wir ausgeglichen. Shi Qi/Yin Na schalteten nach dem Rückstand im Doppel auf Kampfmodus und mussten Vollgas geben. Bei Inka gegen Elke durften wir im zweiten Satz mit fiebern, unsere Nummer zwei rief eine sehr akzeptable Leistung ab. Désriée konzentrierte sich zunehmend besser auf die Aufschläge von Yin Na und kam dadurch auch besser ins Spiel. Barbora agierte zu fest für das passiv orientierte Auftreten von Christine, sodass sie chancenlos blieb. Essen gewann verdient, aber wir sind auch ganz zufrieden“, resümierte NSC-Cheftrainer Markus Reiter.

„Für uns ergab sich der erwartet klare Erfolg. Ein Spielverlust war nicht in Sicht. Elke lag im zweiten Satz schon haushoch vorn, auch wenn sie diesen Durchgang verloren hätte, hätte unser Trainer Jimmy bestimmt die richtigen Tipps parat gehabt. Kritikpunkte waren nicht zu finden, die Mannschaft stärkte ihr Selbstvertrauen und die Sicherheit für das schwere Match gegen Bingen“, sagte TUSEM-Pressesprecher Niklas Buhr.

 

TUSEM Essen – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim: 6:3

Der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim eilte vor dem Spiel beim TUSEM eine schlechte Nachricht voraus, denn Laura Robertson war erneut verhindert und musste von Zhang Ying ersetzt werden.

In den Doppeln ließen die Gastgeberinnen dann gleich viel Esprit erkennen und überrollten den Tabellenfünften mit einem 2:0 und 6:0 Sätzen. In der Hinrunde wussten die Bingerinnen das gleiche Übel zum 6:4 noch auszubügeln, diesmal hatten sich aber die Essenerinnen geschworen den Vorsprung zum Sieg zu nutzen.

Dieser Plan geriet jedoch erst einmal ins Wackeln, denn Elke Schall-Süß kam nach einem 4:1, 7:4 und 10:8 im fünften Satz gegen Zhenqi Barthel auf keinen grünen Zweig und scheiterte schmerzlich 10:12. Shi Qi geriet gegen Ding Yaping mit einem 3:11, 9:11 und 4:11 unter die Räder. Danach ließ sich Barbora Balazova gegen Ersatzspielerin Zhang Ying nicht zweimal bitten. Die Slowakin spielte ihre Favoritenrolle gegen die 39-jährige Abwehrspielerin, die aber 1990 immerhin chinesische Jugendmeisterin war, mit einem 11:4, 11:1, 11:4 glänzend aus. Für die Überraschung sorgte dann Yin Na, die mit einem 11:6, 6:11, 11:7, 11:4 klar gegen Dana Cechova gewann. In der ersten Saisonhälfte hatte die Ehefrau von Trainer Jimmy Wang bei einer 2:0-Satzführung auch schon gute Akzentegesetzt, sich dann aber noch den Schneid abkaufen lassen. Diesmal bewies die Penholderspielerin mehr Stehvermögen und Selbstvertrauen.

Im zweiten Einzeldurchgang marschierte Schall-Süß mit einem 11:4, 11:8 gegen Ding Yaping nach vorn.  Nach einem 5:2, 7:4 und 8:8 ließ sie sich im zweiten Satz diesmal von ihrer Konkurrentin nicht auf der Zielgeraden abfangen. Beim 3:6 im dritten Abschnitt herrschte bei der Defensivspielerin auf Seiten der TTG sogar Ratlosigkeit, sodass die 45-Jährige die Auszeit signalisierte. Nach einem 7:10 schlich sich Ding Yaping zum 9:10 noch einmal heran, aber mit einem knappen 11:9 markierte Schall-Süß das wichtige 5:2 und revanchierte sich gleichzeitig für das 1:3 in der Hinrunde. Zu diesem Zeitpunkt erkämpfte sich Barthel den 2:2-Satzausgleich mit einem 11:9 gegen Shi Qi. Die Begegnung stand für die Bingerinnen auf des Messers Schneide, zumal am Nebentisch Cechova den ersten Satz mit 7:11 gegen Balazova abgab. Die Deutsche Meisterin von 2011 gewann zum 7:4 im Entscheidungssatz Oberwasser, beim 8:6 spitzte sich die Spannung zu, aber mit einem starken 11:7 zögerte Barthel die Entscheidung noch einmal hinaus. Die tschechische Nummer drei der Gäste erwischte nicht ihre beste Tagesform, quittierte ein 8:11 im zweiten Durchgang und geriet danach schnell mit 2:5 ins Hintertreffen. Ein Time-out brachte keine Wende mehr zum 3:11 nahm Cechova die Niederlage fast widerstandslos hin.

„Das haben wir fein hinbekommen, aber wir hatten ja noch etwas gut zu machen. Natürlich haben wir auch davon profitiert, dass Bingen mit Ersatz antrat. Für Elke war der Triumph gegen Ding Yapingsehr wichtig. Sie hat sich nach ihrer guten Vorstellung zu Recht riesig gefreut und Emotionen gezeigt. Gegen Lulu Barthel bedeutet ein Vorsprung gar nichts, der kann schnell verfliegen, wie Elke und Shi Qi zu spüren bekamen. Ich hatte den Eindruck, dass Dana Cechova in den letzten Sätzen jeweils aufgegeben hatte. Wir sind auf jeden Fall mit den 4:0 Punkten an diesem Wochenende sehr zufrieden“, sagte TUSEM-Geschäftsführer Martin Buhr.    

„Gegen Elke zu gewinnen war nicht einfach. Wir kennen uns sehr gut, da gibt es keine neue Taktik mehr. Aber ich habe gekämpft, mich noch einmal konzentriert und an mich geglaubt. Die Doppel spielten wir schwach, sie erinnerten an alte Zeiten. Mit Abwehrspielerinnen im Team ist es schwierig die richtigen Kombinationen zu finden. Was ich in der kommenden Saison mache ist noch offen, ich habe noch keinen neuen Vertrag unterschrieben. Wir Profispielerinnen wünschen uns mehr Unterstützung in Deutschland, es wäre super, wenn sich wieder etwas ändert. Unsere Liga war immer eine gute Adresse. Auch für die jungen Spielerinnen sinken die Perspektiven. Ich habe auch schon darüber nachgedacht ins Ausland zu gehen, aber das möchte ich unbedingt vermeiden“, berichtete die die deutsche Nationalspielerin Barthel.

„Für mich war das heute ein schwarzer Tag. Gegen Yin Na hatte ich eine Chance, aber nach ein paar guten Bällen schlossen sich wieder leichte Fehler an. Ich habe keine Erklärung für meine Niederlagen. Auf jeden Fall hasse ich solche Tage, an denen man probieren kann was man will, aber keinen Erfolg erntet“, zeigte sich Cechova enttäuscht.

 

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