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Assindia Cardinals U14 – Ein wechselhafter Vatertag

Die Cardinals U14 standen den Solingen Steelers und den Amboss aus Remscheid gegenüber  Foto: Privat

Kaum war die Mannschaft am Schwelgern-Stadion in Duisburg eingetroffen öffnete nicht nur der Himmel seine regnerischen Pforten, nein, auch die Spielerausfälle passten sich dem Wetter an. Zu den zwei Jungs, welche bereits am Vortag die Teilnahme krankheitsbedingt abgesagt hatten, gesellten sich kurzfristig noch drei weitere Spieler hinzu. Die zwei ausgefallenen Defense-Spieler konnte Headcoach Uwe Reuber noch mit ein wenig Anpassung kompensieren, bei den drei  Offense-Spielern sah das Ganze schon anders aus, zumal beide etatmäßigen Fullbacks zu den Kranken gehörten. Aufgrund der Gewichtsregelung bei der U14 war die Auswahl gering, so dass kurzerhand Defense-Liner Max Bösel als Fullback einspringen musste

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In der ersten Partie trafen die Men in Blue wie bereits am ersten Turniertag auf den Amboss aus Remscheid, und bestritten somit das erste Rückspiel der gesamten Saison. Beide Teams spielten wieder auf Augenhöhe gegeneinander, und es war zu erwarten, dass, wer die wenigsten Fehler macht, das Spiel auch gewinnen wird. Den ersten dicken Patzer erlaubte sich dabei leider der Essener Angriff. Nachdem der spieleröffnende Drive von Remscheid solide durch die Cardinals Defense gestoppt wurde, arbeitete sich die Essener Offense Spielzug für Spielzug bis kurz vor die Redzone der Remscheider. Beim nächsten Spielzug allerdings ging der Snap durch den Center schief, und der daraus resultierende Fumble konnte durch den Gegner gesichert werden. Der Remscheider Angriff nahm das Geschenk dankend an, und legte der etwas desorientierten Essener Abwehr mit einem sehenswerten Lauf das erste Ei ins Nest. Der nächste Cardinals Angriff verursachte den zweiten Fumble und brachte Remscheid kurz vor der Essener Endzone in aussichtsreiche Position. Die Defense hielt dem Druck diesmal stand und konnte den Angriffsversuch sogar mit einem Quaterback-Sack durch Linespieler Maurice Birkner erfolgreich stoppen. Da das Laufspiel der Men in Blue während der gesamten Phase des Spiels aufgrund der Umstellungen nicht richtig ins Rollen kam, wurde nun vermehrt auf Passspiel gesetzt. Hier nutzte wenig später Quaterback Paul Ole Rosendahl eine Unaufmerksamkeit der Remscheider Abwehr und schloss nach einem angetäuschten Passversuch den nächsten Angriff mit einem Lauf zum Ausgleich ab. Den kurzen Höhenflug beantwortete die gut eingestellte Offense aus Remscheid mit einem fulminanten Lauf und erwischte die Defense der Men in Blue wieder auf dem falschen Fuß. So ging es mit einer 12:06 Führung für den Amboss in die Pause.
In der zweiten Hälfte war es dann der Essener Angriff, welcher im ersten Drive mit Receiver Gabriel Kambach einen gekonnt heraus gespielten Pass fangen, und wiederum zum Ausgleich in die Endzone tragen konnte. Der anschließende Angriffsversuch von Remscheid brachte nichts ein, so dass recht schnell die eigene Offense wieder auf dem Platz stand. Mit einigen kurzen Läufen und einem tollen Catch kam man bis kurz vor die Remscheider Endzone. Im nächsten Spielzug konnte Essens Quaterback keine Anspielstation für einen weiteren Pass finden, lief kurzentschlossen selber in Richtung Endzone, und wurde nur kurz davor von einem Remscheider Spieler ins Aus gedrängt. Mit etwas mehr Power oder einem ausgestreckten Arm wäre der Ball schon jetzt über der Linie gewesen. Wäre! Wäre da nicht im folgenden und regelwerksbedingten Passversuch der Ball in den Armen eines Abwehrspielers gelandet, und hätte dieser nicht mit einem Lauf über das gesamte Spielfeld eine weitere Führung für Remscheid erzielt. Jetzt war bei den Cardinals endgültig die Luft raus, und der Amboss konnte in der restlichen Spielzeit einen Safety und einen weiteren Touchdown zum 26:12 Endstand erzielen. „Einfach nur ärgerlich, dass wir Remscheid durch zwei grobe und dumme Fehler zwölf Punkte geschenkt haben. Das Spiel hätte mit mehr Konzentration und Disziplin trotz der Spielersituation anders ausgehen können, ja sogar müssen. Ärgerlich auch, dass wir in den letzten 3 Trainingseinheiten an Feinheiten gearbeitet haben, am Turniertag dann aber durch fehlen einiger Spieler improvisiert werden muss. Aber, so ist Football nun mal. In den 26 Jahren in denen ich nun schon dabei bin, kann ich mich an keine Saison erinnern bei der es nicht eine Sache gab die nicht schief gelaufen ist“, so das zusammengefasste Fazit durch Headcoach Uwe Reuber nach dem ersten Spiel.
In der zweiten Begegnung an diesem mittlerweile sonnigen Vatertag stand man den Solingen Steelers gegenüber. Das einzige an diesem Turniertag neue Team in der Gruppe zeigte im ersten Spiel gegen Duisburg eine hervorragende Leistung und verlor nur knapp mit 13:16 gegen die Thunderbirds.  „Nach diesem Spielverlauf, welchen ich aber immer nur am Rande mitbekommen habe, war mir nach unserer Leistung gegen Remscheid und dem Ergebnis aus dem letzten Turniertag gegen Duisburg schon etwas mulmig zu Mute, zumal meine Jungs in der Halbzeit recht niedergeschlagen waren.  Da halfen jetzt auch keine taktischen Geplänkel oder technische Verbesserungen, einzig und allein die Moral der Truppe konnte uns vor einem Debakel bewahren. Entsprechend deftig viel auch die Ansprache vor dem Spiel gegen die Steelers aus“, so der Headcoach über den Zustand der Mannschaft während der Pause zwischen den Spielen. Was dann passierte, hatte schon etwas von einem amerikanischen Sportlerdrama über Teamgeist und Moral. Kaum war der erste Angriffsversuch der Solinger abgewehrt, zeigte der Essener Angriff, dass er trotz der angespannten Lage etwas auf dem Kasten hat. Einige kurze Läufe und Pässe brachten die Offense recht schnell vor die Solinger Endzone und Quaterback Paul Ole Rosendahl schloss mit einem Lauf über die Seite zum 06:00 ab. Die Sternstunde in diesem Spiel hatte allerdings die Verteidigung der Cardinals, welche auf einmal eine knallharte und disziplinierte Spielweise an den Tag legte. Ein einziges Mal schaffte es die Solinger Offense in der ersten Halbzeit den Ball über die Mittelinie zu bringen. Den Rest der Zeit bewegte sie sich immer knapp vor der eigenen Endzone. Das bescherte der Defense insgesamt sogar zwei Safetys, welche aber aufgrund von Regelverstößen nicht gewertet wurden. Die Krönung setzte dann Linebacker Taner Durmus mit einem abgefangenen Pass zum 12:00. Der Druck und die gespielte Härte der Essener Verteidigung war so gross, dass das Spiel immer wieder durch Verletzungspausen unterbrochen wurde, und bis zur Halbzeit drei Spieler aus Solingen angeschlagen aus dem Spiel gingen.
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde auf Bitten des Solinger Headcoaches das Spiel aufgrund des mittlerweile vierten verletzten Spielers beim Stand von 12:00 für Essen abgebrochen. „Das war gar keine Frage, der Bitte von Solingen nachzukommen. Die Gesundheit der Spieler hat Vorrang, unabhängig vom möglichen Ergebnis“, so Uwe Reuber über die einvernehmliche Entscheidung der Trainer. „Die Solinger Spieler hatten glücklicherweise keine ernst zu nehmenden Verletzungen, allerdings waren sie so stark angeschlagen, dass ein weiter spielen nicht möglich war. Da unsere Defense kurz nach Wiederanpfiff auch den letzten zur Verfügung stehenden Quaterback aus dem Spiel genommen hatte, gab es für Solingen nur diese Konsequenz. Als Fazit des zweiten Spiels ist festzuhalten, dass eine Moralpredigt und der Appell an den inneren Schweinehund eine Mannschaft um 180 Grad drehen kann. Auch das ist American Football in seiner ganzen Pracht“, so das Resümee durch Headcoach Uwe Reuber nach dem zweiten Spiel des Tages gegen die Solingen Steelers.
Die nächsten Begegnungen der U14 sind am 02.06.2013. Dieser Termin ist auch gleichzeitig das Heimturnier der jüngsten Cardinals im Stadion an der Lohwiese in Essen-Karnap. Kick-Off für die ersten Begegnungen ist wie immer um 11 Uhr. Gegner an diesem Tag sind die Gelsenkirchen Devils, Solingen Steelers sowie die Ahlen /Hamm Aces.

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